Saison 2018:

M60 - M75 Masters

M60 schafft es auf das Medaillenpodest

Fünf deutsche Teams beim Grand Master Hockey World Cup 2018 in Barcelona

19.07.2018 - Es war die größte Veranstaltung, die in dieser Altersklasse je stattgefunden hat. Bei den diesjährigen Weltmeisterschaften der über 60-Jährigen (“Grand Masters Hockey World Cup”) vom 20. bis 30. Juni im 1897 gegründeten Real Club de Polo de Barcelona gingen über 1500 Teilnehmer an den Start, die in den vier Altersklassen (60+, 65+, 70+ und 75+) in insgesamt zwölf verschiedenen Konkurrenzen, davon vier bei den Damen (leider immer noch ohne deutsche Beteiligung), antraten. Deutschland war mit fünf Mannschaften vertreten, dank der umtriebigen Akquise im Vorfeld des Sportmanagers des “Team Germany 60+”, Hans-Werner Schrader, konnte man nicht nur in der Altersklasse M60, sondern jetzt erstmals auch in der Altersklasse M65 zusätzlich mit einem Pokal-Team um die Tournament-Trophy spielen.


„Ab der Altersklasse 60+ ist es sehr wichtig, auch in die Breite zu denken, um später in den höheren Altersklassen 70+ und 75+ mindestens mit je einem Team in den Euro- bzw. World-Cup-Turnieren vertreten zu sein“, erklärte Schrader. „Quereinsteiger gibt es im Alter nur noch sehr, sehr selten.“ Das deutsche M75-Team, 2017 in Glasgow Vize-Europameister, hatte mit dem nach einigen Rücktritten geschrumpften Team mit Blick auf die hohen Temperaturen in Barcelonas Sommer auf eine Teilnahme verzichtet.
Auf insgesamt vier Plätzen - drei auf der altehrwürdigen, rund 27 Hektar umfassenden Anlage des Real Club de Polo und einer im leider rund 18 Kilometer südlich von Barcelona gelegenen Badeort Castelldefels - wurde das Mammut-Turnier ausgetragen, die Spanier meisterten die logistische Herausforderung aber bravourös. Aber auch die Akteure mussten wieder einmal an ihre Grenzen gehen, bis zu sieben Begegnungen mit einer Spielzeit von jeweils vier mal 17,5 Minuten innerhalb von nur zehn Tagen haben schließlich noch nicht einmal die A-Nationalmannschaften zu absolvieren.

Hatte Deutschland seit dem ersten Senioren-WM-Turnier 1998 in Utrecht in den ersten Jahren nicht nur Podiumsplätze und gute Platzierungen, sondern auch drei Titel erringen können (M60: 2002 und 2006, M65: 2004), so waren bei den beiden letzten zwei Weltmeisterschaften in Den Haag 2014 und im australischen Newcastle 2016 die deutschen Seniorenteams leer ausgegangen. Die Erwartungen vor Barcelona waren daher gedämpft, denn angesichts des regelmäßigen Spielverkehrs bei den Top-Nationen England, Niederlande und Australien war die Zielsetzung Halbfinale das höchste der Gefühle. Umso größer war der Jubel, als mit der M60 das Team von Spielertrainer Frank Schlageter durch einen 1:0 Erfolg im “kleinen” Finale über Gastgeber Spanien Bronze holte. “Das Erfolgsgeheimnis war dabei der tolle Teamgeist, der bereits in der sechsmonatigen Vorbereitung entstanden ist und dann in Barcelona auf und außerhalb des Platzes perfekt gelebt wurde”, sah Schlageter den Schlüssel zum Erfolg “in einer verschworenen Truppe”.

Denn das deutsche Team war als glücklicher Bronzemedaillengewinner der EM 2017 in Glasgow nicht gerade als Titelaspirant ins Turnier der 18 Mannschaften in dieser Altersklasse gegangen. Nach einem 2:0-Auftaktsieg gegen Irland (Torschützen: Jochen Bornemann, Peter Pankau) und einem 7:1 über Singapur (Tore: Andreas Rehder (3), Bornemann, Volker Hönig, Günter Jednat, Detlef Teichelkamp) hatte man sich Spanien mit 0:1 beugen müssen und als Gruppenzweiter das Viertelfinale erreicht, in dem mit dem amtierenden Vizeweltmeister Australien eine eigentlich unlösbare Aufgabe wartete. Doch mit einer disziplinierten Defensivtaktik und einem überragenden Torhüter Schlageter wurde der Favorit mit 1:0 (Tor: Rehder) bezwungen, das Halbfinale war erreicht. Keine Chance hatte man dort allerdings gegen den späteren Vizeweltmeister England – 0:1 im Endspiel gegen die Niederlande – bei der 0:3-Niederlage. Erneut Spanien war dann der Konkurrent beim Spiel um Bronze, und hier revanchierte sich das deutsche Team durch ein Tor von “Hennes” Jednat für die Niederlage in der Gruppenphase.

Ebenfalls ins Spiel um Platz drei zog auch der EM-Bronzemedaillengewinner von 2017, die M70 von Trainer Rudolf Stumme ein, doch dort musste man sich nach einer 1:4-Niederlage (Tor: Gerd Schürfeld) gegen die Niederlande mit dem undankbaren vierten Platz unter insgesamt elf teilnehmenden Mannschaften in dieser Altersklasse begnügen. Zuvor hatte sich die M70 äußerst treffsicher gezeigt, in den Gruppenspielen wurden Südafrika mit 5:0 (Tore: Volker Janik (2), Erhard Breier, Schürfeld, Helmut Trentmann), Italien mit 6:0 (Tore: Janik (3), Breier, Arved Lunau-Mierke, Schürfeld), Schottland mit 7:1 (Tore: Lunau-Mierke (3), Breier (2), Schürfeld (2)) und Argentinien mit 4:0 (Tore: Lunau-Mierke (2), Lothar Braun, Breier) jeweils klar besiegt, lediglich gegen den späteren Vizeweltmeister Australien gab’s eine 0:2-Niederlage. In der Vorschlussrundenbegegnung gegen den späteren Weltmeister England – 4:2 nach Shoot-out im Endspiel gegen Australien – war dieser jedoch beim 3:8 (Tore: Breier, Janik, Trentmann) eine Nummer zu groß. Doch auch mit dem vierten Platz war Teamcoach Kurt Layer sehr zufrieden: “Mehr war einfach nicht drin”.

Dagegen verkaufte sich die M65, in Glasgow immerhin Vize-Europameister, deutlich unter Wert. Nach Erfolgen über Italien mit 5:0 (Tore: Dieter Riehn (3), Uwe Kließ, Christian Wienhold), Südafrika mit 2:0 (Tore: Kließ, Wienhold) und Schottland mit 3:0 (Harry Hölzer, Kließ, Riehn) hielt das Team von Trainer Achim Mertens bis zehn Minuten vor Schluss ein 1:1 (Tor: Nico Giercke) gegen den späteren Weltmeister England – 4:1 im Finale gegen Australien –, ein glückliches Tor der Engländer zum 2:1 bedeutete Gruppenplatz zwei für die M65. Mit dem gleichen Ergebnis ging dann auch das Viertelfinalspiel gegen Gastgeber Spanien (Tor: Wienhold) verloren, das angestrebte Ziel Halbfinale war verpasst. Die mangelnde Chancen- und Strafeckenverwertung – im ganzen Turnier verwandelte Deutschland keine einzige dieser Standardsituationen – setzte sich auch in den Platzierungsspielen fort. Nach zwei weiteren 1:2-Niederlagen gegen Japan und die Niederlande (Tore: jeweils Riehn) blieb am Ende nur ein enttäuschender achter Platz unter insgesamt 14 Mannschaften.

Einen ordentlichen vierten Platz erreichte Deutschlands Trophy-Team bei den 65ern. Nach drei Niederlagen zum Auftakt gegen die Niederlande (0:3), das aus weltweiten Einzelspielern zusammengesetzte Team des International Alliance HC mit 1:2 (Tor: DHB-Präsident Wolfgang Hillmann) und den späteren Sieger England (0:6) wuchs das Team von Trainerin Anna Schäfer immer weiter zusammen und erreichte respektable Unentschieden gegen die Australier von Southern Cross mit 0:0 und 1:1 (Tor: Hillmann) sowie gegen die Alliance mit 2:2 (Hillmann, Steve Winnall).

Nur Rang zehn blieb am Ende für Deutschlands Trophy-Team in der Altersklasse 60+. Das Team von Trainer Werner Manthei verlor gegen Irland mit 1:3 (Tor: Klaus Schmidt), gegen Schottland mit 1:3 (Tor: Pal Singh) und gegen Southern Cross (0:3) und trennte sich von Spanien ebenso 1:1 (Tor: Singh) wie zweimal von Wales (Tore: Bernd Füsser und Karl-Michael Seum).

Ein gemeinsamer Abend der deutschen Mannschaften mit ihrer Begleitung in einem von Wolfgang Hillmann ausgesuchten, tollen Lokal direkt am Strand sowie der Turnierabend auf der großzügigen Clubhausterrasse des Real Club de Polo de Barcelona im offiziellen Rahmenprogramm sorgten mit dafür, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl auch außerhalb des Hockeyplatzes gestärkt wurde.   leo
 

Das Team M60. Von links, obere Reihe: Andreas Rehder (Leuna), Physio Kerstin Sandrock (Magdeburg), Teamcoach Tom Bauer (Düsseldorf), Günter Jednat (Bad Homburg), Detlef Teichelkamp (Essen), Jochen Bornemann (Lahr), Miroslaw Manka (Münchner), Peter Pankau (Braunschweig), Heinz-Uwe Krümmling (Rostock), Henning von Wolff (Baden-Baden), Volker Hoenig (Düsseldorf), Peter Körschgen (Krefeld); untere Reihe: Klaus Sasserath (Mönchengladbach), Christoph Krehl (Rüsselsheim), Lutz Hartmann (Hamburg), Manfred Teichelkamp (Duisburg), Spielertrainer Frank Schlageter (Mannheim), Jürgen Lahr (Butzbach), Reinhold Billhöfer (Düsseldorf), Lothar Berger (Bonn).

Das Team M65. Von links, obere Reihe: Trainer Achim Mertens (Bonn), Anna Schäfer (Bonn), Werner Bandlin (Barmstedt), Harry Hölzer (Offenburg), Wolfgang Reisser (Ludwigsburg), Hans-Gerd Bachmann (Mülheim), Hans-Joachim Heinz (Mannheim), Hans-Werner Schrader (Hamburg), Thomas Reggelin (Magdeburg), Physio Iris König (Hannover), Eberhard Tippelt (Berlin); untere Reihe: Dieter Schmidt (Osternienburg), Joachim Stöppler (Hamburg), Rainer Vossen (Aachen), Uwe Kließ (Duisburg), Dieter Riehn (Düsseldorf), Christian Wienhold (Berlin).

Das Team M70. Von links, obere Reihe: Teamcoach Kurt Layer (Heidelberg), Gerd Schürfeld (Essen), Volker Janik (Heidelberg), Werner Beese (Braunschweig), Arved Lunau-Mierke (Hamburg), Peter Schmidt (Hamburg), Eckard Manzke (Freiburg), Horst Schmidt (Berlin), Helmut Trentmann (Hannover), Lothar Braun (Erlangen), Physio Annika Meffert (Bonn), Herbert Gottwald (Bielefeld); untere Reihe: Thomas Rochlitz (Lüneburg), Bernd Wolf (Heidelberg), Günter Heinemann (Hamburg), Wolfgang Engelhard (Hamburg), Trainer Rudolf “Hugo” Stumme (Hamburg), Erhard Breier (Magdeburg), Ronald Rammelt (Magdeburg), Dietbert Steimer (Hitzacker); vorne: Günther Gudert (Düsseldorf).

Das M60 Tournament Trophy Team. Von links, obere Reihe: Teamcoach Claudia Terasa (Hamburg), Tom Bauer (Düsseldorf), Eberhard Lau (Hamburg), Bernd Füsser (Essen), Claus Hartmann (Hamburg), Thomas Fischer (Frankfurt), Franz Meier (Ulm), Michael Seum (Hamburg), Bernd Schleining (Hamburg), Klaus Schmidt (Berlin), Trainer Werner Manthei (Hann.Münden); untere Reihe: André Terasa (Hamburg), Michael Gesche (Hamburg), Bernd Riemann (Schwerin), Pal Singh (Erlangen), Ralf Fischer (Frankfurt), Klaus Büchsler (Berlin), Lutz Jacob (Hannover).

Das M65 Tournament Trophy Team. Von links, obere Reihe: Co-Trainer Achim Mertens (Bonn), Udo Hofer (Düsseldorf), Thomas Zapp (Berlin), Steve Winnall (Zürich), Reiner Schwürz (Torgau), Herbert Mühlenhoff (Düsseldorf), Fredy Diener (Zürich), Wolf-Michael Haupt (Fritzlar), Heinz-Joachim Scheyer (Alzey), Martin Zschiesche (Erlangen), Terry Pottle (Hamburg), Trainerin Anna Schäfer (Bonn), Physio Iris König (Hannover); untere Reihe: Hans-Peter Müller (Neuendorf), Willi Paßen (Duisburg), Helmut Schönewolf (Hamburg), Wolfgang Hillmann (Köln).

 
Kontakt M60 - M75:
Wolf-Michael Haupt
Teammanager
Über den Bergen 2
34560 Fritzlar
Tel: 05622-5422

Mail sendenwolf-michael.haupt@t-online.de

Dr. Hans-Werner Schrader
Sportmanager
Werderstraße 39
20144 Hamburg
Tel: 0172-4210996

Mail sendenschrader-hamburg@t-online.de

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