Mittwoch, 2. Februar - Freitag, 4. Februar in Buchholz in der Nordheide

Hallen-WM-Vorbereitung

Deutsche Damen schließen WM-Vorbereitung ab

Wechsel auf einer Position: Stephanie Frenz für die erkrankte Sophia Willig

Am Sonntag reist die Hallen-Nationalmannschaft der Damen nach Poznan (Polen), wo vom 8. bis 13. Februar die 3. Weltmeisterschaft im Hallenhockey stattfindet. Die letzten drei Tage haben die Spielerinnen gemeinsam mit dem für dieses Turnier zuständigen Bundestrainer Kais al Saadi in Buchholz in der Nordheide die Vorbereitung bestritten. Es ging vor allem darum, die taktischen Strukturen für das Turnier zu legen und sich auf und neben dem Platz als Team zu finden. „Mich hat beeindruckt, wie konstruktiv und harmonisch die Zusammenarbeit war. Das Team hat sich ganz schnell gefestigt, immerhin sind hier Spielerinnen zwischen 18 und 33 Jahren am Start“, so al Saadi. „Aber genau das brauchten wir auch in unserer Situation mit der nur kurzen Vorbereitung.“

 

Entwarnung bei Rekord-Nationalspielerin Natascha Keller - die Schulter hält

Kaisal Saadi, sein Co-Trainer Claas Henkel und die beiden Olympiasiegerinnen von 2004 im WM-Team, Fanny Rinne und Natascha Keller

Zwei personelle Sorgen hatte der Assistent von Bundestrainer Michael Behrmann, der den Chefcoach, welcher mit einem verjüngten A-Kader parallel in Argentinien zwei Vier-Nationen-Turniere als Vorbereitung auf die Feld-Europameisterschaft 2011 in Deutschland bestreitet, als verantwortlicher Trainer bei der Hallen-WM vertritt. Ausgerechnet Rekord-Nationalspielerin Natascha Keller hatte sich im Finale um die deutsche Meisterschaft, das sie am letzten Sonntag in Duisburg mit ihrem Heimat-Club Berliner HC gewann, an der Schulter verletzt. Am heutigen Freitag kam nach einer Kernspin-Untersuchung allerdings Grünes Licht für den WM-Einsatz.

Leider nicht mit nach Poznan wird Sophia Willig (Mannheim) reisen. Das „Küken“ des Teams in Buchholz bekam am Mittwoch einen schwereren grippalen Infekt, konnte nicht mehr mittrainieren, so dass sie am Ende auch für die WM die Segel streichen musste. Al Saadi: „Es wird sie zurzeit nicht trösten, weil sie natürlich traurig ist, aber wir werden von Sophia in Zukunft noch ganz viel hören, wenn sie so weiter macht.“ Als Ersatz nominierte der Bundestrainer die Münchnerin Stefanie Frenz nach, die genau wie die Mannheimerin Elena Willig den Lehrgang als potenzielle Nachrücker voll mitgemacht hatte.

 

"Wenn ich von den Spielerinnen eine fokussierte Vorbereitung erwarte, muss ich das vorleben!"

Nationalkeeperin Babsi Vogel mit Buchholzer Hockeyspielern, die die Trainings des Teams eifrig besuchten.

Die Mannschaft trainierte in Buchholz zweieinhalb Tage lang ausschließlich untereinander, hatte keine Testgegner eingeladen. Al Saadi: „Das haben wir bewusst so gemacht, weil wir viel ausprobieren wollten, auch taktisch. Und man kann mit eigenen Leuten besser taktische Situationen stellen. Richtige Gegner machen das freiwillig ja eher nicht.“ Dennoch war die Halle immer gut besucht, denn die DHB-Auswahl trainierte öffentlich und hatte viele Zuschauer bei den Trainingsspielen. „Eine völlig ungewohnte Situation, dass es rauschenden Beifall gibt, wenn im Trainingsspiel ein Konter hübsch abgeschlossen wird“, so der Bundestrainer. „Generell waren die Bedingungen in Buchholz optimal, und die kleine, aber feine Hockeyabteilung hier hat uns sehr sympathisch umsorgt!“

Auch wenn Gruppengegner wie Auftaktgegner Uruguay oder Namibia im Hallenhockey Exoten sind, hat sich der Coach von allen Teams Videomaterial besorgt. So war der langjährige DHB-Cheftrainer Paul Lissek mit Videomaterial von Uruguay von den Pan-American-Games behilflich. „Wenn ich von meinen Spielerinnen eine fokussierte Vorbereitung auf die WM erwarte, dann muss ich das vorleben. Und auch wenn es gegen einige Gegner vielleicht nicht dazu kommen wird, dass uns alle Schwachpunkte aufgezeigt werden, so brauchen wir doch jeden Sieg für eine gute Ausgangsposition in den Halbfinals. Gerade die Spiele gegen vermeintlich krasse Außenseiter sind undankbar, weil man hinterher nie ganz zufrieden ist.“

 

"Nicht das besteingespielte Team, aber das mit der größten Spielfreude und Leidenschaft!"

Im Anschluss an den dreitägigen Lehrgang, der sehr intensiv und anstrengend für die Beteiligten war, hat al Saadi seinen Schützlingen eine ebenso lange Regenerationsphase verordnet. Am Montag hat das Team in Poznan auf dem WM-Platz – wie alle teilnehmenden Teams – eine einstündige Trainingszeit. Durch eine Absprache mit Europameister Ukraine teilt man sich den Platz in der deutschen Trainingszeit, um in der ukrainischen Trainingszeit noch einmal ein Testspiel gegeneinander machen zu können. Al Saadi: „Es ist sicher so, dass wir dort nicht als das besteingespielte Team anreisen werden, aber als das Team mit der größten Spielfreude und Leidenschaft! Wir werden uns hoffentlich von Spiel zu Spiel weiter steigern, um in der Schlussphase der WM ein für unsere Möglichkeiten optimales Hallenhockey zu zeigen und damit das Maximale heraus zu holen!“

Das Wort Titelgewinn nimmt Kais al Saadi dabei nicht in Mund – er hatte aber schon zu Jahresbeginn erklärt, dass ihm bewusst sei, dass von einem deutschen Hallen-Nationalteam immer auch ein Titelgewinn erwartet werde und dass sein Team mit Sicherheit auch mit dem festen Ziel nach Polen reisen wird, dort zum zweiten Mal nach 2003 Weltmeister zu werden.

 

Alle Fotos von Uwe Stelling

 
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