Ins Brett spielen
Günter Klose
Wie verhält es sich mit dem sogenannten Brettlegen eines Spielers? Im
Verein wird mir gesagt, dass der angreifende Spieler nicht auf das "Brett"
spielen darf. Dies wäre als Fehler des Angreifers zu pfeifen. Nun finde
ich im Regelwerk keinen Paragrafen dafür, außer ich werte es als Versuch,
den Verteidiger zum gefährlichen Spiel zu verleiten. Das kann aber meiner
Meinung nicht sein.
Antwort der DHB KSR
Allein das in das Brett Spielen stellt keinen Regelverstoß dar.
Insbesondere ist bei einem Freischlag, der im Brett der (mind. 3m entfernt
stehenden) Verteidiger landet, nicht gegen den Ausführenden zu entscheiden.
Verboten ist allerdings, den Ball aus kurzer Entfernung mit hoher
Geschwindigkeit so gezielt auf den Gegenspieler (der sein Brett zum Zeitpunkt des Spielens des Balls bereits am Boden liegen hat) zu spielen, dass dies zu
Verletzungen führen kann (etwa: Spielen des Balls auf dem Handschuh des
Gegenspielers aus 50cm Entfernung; § 9.8: Spieler dürfen den Ball nicht
gefährlich oder so spielen, dass dies zu gefährlichem Spiel führt.).
Beachtet werden muss zudem, dass nur bei der Hereingabe einer Strafecke ein
Ball eingehängt oder gezogen werden darf. In allen anderen Spielsituationen,
bei denen der Ball wieder ins Spiel gebracht wird (Mittelanstoß, Abschlag,
Freischlag, Einschiebeball), ist das Ziehen oder Einhängen des Balls
verboten. Dies gilt auch für die Ausführung eines 7-m-Balls. Beim normalen
Torschuss und beim Umspielen eines Gegners ist das Ziehen des Balls erlaubt.
Im laufenden Spiel ist der gezogene Ball lediglich nach seiner
Gefährlichkeit (s.o.) zu beurteilen (DHB-Zusatz zu § 13.1.a).
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