HBW Nachrichten

 

Mannheim ab jetzt mit vier Feld-Erstligateams

Bilanz der HBW-Vereine in der Feldsaison 2014/15 / Feudenheimer Märchen

 

16.07.2015 - Die Feldsaison 2014/15 ist für die Aktivenmannschaften gelaufen. Voriges Wochenende fielen die letzten Entscheidungen. Zeit also, Bilanz zu ziehen für die Mannschaften aus dem Gebiet des Hockeyverbandes Baden-Württemberg. Für welche Teams war es eine tolle Runde? Für wen war es eher eine Spielzeit zum Vergessen?

 

Auf Bundesliga-Ebene haben sieben Mannschaften die Farben des HBW vertreten. In der 1. BL stellte der Mannheimer HC sowohl bei Damen (5. Platz) als auch Herren (7.) die besten Teams des Landes, das Ziel der Qualifikation für die DM-Endrunde der besten Vier wurde leider verfehlt. Die Damen des Erstligaaufsteigers TSV Mannheim konnten als Achter die Klasse halten. Wie Nachbar MHC so spielt auch der TSV in der kommenden Feldrunde doppelt in der Topklasse. Die Mannheimer Herren stiegen als souveräner Meister der 2. BL Süd erstmals in die einteilige 1. Bundesliga auf. Die Mannschaften des HTC Stuttgarter Kickers standen zum Ende der Hinrunde in der 2. Bundesliga mit dem Rücken zur Wand. Die HTC-Damen schafften es in der Rückrunde nicht mehr, das Ruder herumzureißen und mussten sieglos in die Regionalliga zurück. Anders die Kickers-Herren, die sich eindrucksvoll aus dem Schlamassel befreiten und am Ende Fünfter wurden. Bis über den letzten Spieltag hinaus musste Aufsteiger HC Ludwigsburg als Tabellenachter warten, um sich dann mit ein klein wenig Schützenhilfe aus der ersten Liga um so mehr über den Klassenerhalt zu freuen.

Nach der Sommerpause in der 1. Feld-Bundesliga im Einsatz: Herren-Zweitligameister TSV Mannheim.  

 

In der Regionalliga schrieben die Damen des Feudenheimer HC ihr Märchen weiter und fabrizierten als Neuling den nächsten Durchmarsch. Mehr über den künftigen Zweitligisten in einer Extrastory am Ende des Textes. Die 1. Regionalliga der Herren lief einmal mehr ohne HBW-Vertreter. Dreifach vertreten waren die Landesfarben in der 2. RL Herren, Gruppe Ost. Die HBW-Teams spielten aber im Aufstiegsrennen keine Rolle. Letztlich mussten Mannheimer HC II (5.) und TSV Mannheim II (7.) mit dem Ligaerhalt zufrieden sein, während es SV Böblingen (8.) mit dem Abstieg in die Oberliga erwischte.
Die Böblinger werden kommende Saison durch den Feudenheimer HC ersetzt, der als Meister der Oberliga erstmals den Sprung in die überregionale Klasse schaffte. Vor genau einem Vierteljahrhundert spielten auch die Damen des VfB Stuttgart schon einmal drittklassig im Feld. Nach den gewonnenen Relegationsspielen gegen den Kreuznacher HC durfte sich der Oberligavizemeister VfB (OL-Sieger Mannheimer HC II war nicht aufstiegsberechtigt) zurecht über der Regionalligaaufstieg freuen.
Absteiger aus der Oberliga in die 1. Verbandsliga sind die Damen des TSV Ludwigsburg und die Herren des HTC Stuttgarter Kickers II. Zwangsabsteiger von der 1. in die 2. VL ist deshalb trotz Platz 4 Kickers III, begleitet vom Tabellenletzten HC Tübingen. Aufsteiger in die Oberliga sind Karlsruher TV (Herren) und die Damen des Bietigheimer HTC und der TSG Rohrbach als beste Teams der 1. Verbandsliga. Aus der 2. VL in die 1. VL können jeweils zwei Teams aufrücken: Bietigheimer HTC II und TS Freiburg II bei den Damen sowie TSV Mannheim III und HC Konstanz bei den Herren. Weitere Herren-Aufsteiger sind TSG Bruchsal (von der 3. in die 2. VL), SV Böblingen II und TSV Ludwigsburg II (von 4. VL in 3. VL).         lim

„Steiler Aufstieg“ von der 2. Verbandsliga in die 2. Bundesliga

Jubel am Neckarkanal. Der erst im Jahr 2010 als Ableger des Mannheimer HC gegründete Feudenheimer HC hatte vor toller Kulisse von rund 300 Zuschauern durch ein 1:0 über Verfolger TG Frankenthal bereits zwei Spieltage vor Saisonende der Damen-Regionalliga nicht nur den Aufstieg in die 2. Bundesliga, sondern als erster Verein überhaupt gleichzeitig auch den Durchmarsch von der 2. Verbandsliga in die zweithöchste deutsche Spielklasse geschafft.
Auch ausgewiesene Krummstockexperten hatten vor Saisonbeginn nicht mit diesem Erfolg des Trainergespanns Peter Lemmen und Eike Voß gerechnet. Denn der Aufsteiger hatte zwar neun Spielerinnen im Kader, die 2010 mit dem Mannheimer HC in die Bundesliga aufgestiegen waren, sich aber mittlerweile durch Beruf, Studium oder Mutterschaft vom Spitzenhockey zurückgezogen hatten. “Wir wussten nicht, wo wir stehen”, erinnert sich Coach Lemmen an den Beginn der Saison, als sich der Regionalliga-Aufsteiger als Ziel den Nichtabstieg vorgenommen hatte und plötzlich nach drei Spielen im Herbst als verlustpunktfreier Spitzenreiter in die Winterpause ging. Und von diesem Zeitpunkt an habe dann ein Umdenken eingesetzt. Hatte die Mannschaft bis dahin aufgrund beruflicher und familiärer Verpflichtungen lediglich einmal (Pflicht) bis zweimal die Woche trainiert, so wurde das Trainingsprogramm nun freiwillig gesteigert. Und die Erfolge stellten sich “bis auf eine kleine Delle“ (Lemmen über das 1:1 in Frankenthal und das 2:3 in Nürnberg) fast von alleine ein. Bei 31 Punkten und 30:7 Toren aus zwölf Partien war der Ligagewinn sicher. Als Gründe für diesen Lauf sieht Lemmen neben der mannschaftlichen Geschlossenheit das soziale Gefüge, die individuelle Stärke sowie die Erfahrung an. Größere Defizite bestünden dagegen im mannschaftstaktischen Bereich.
“Wir werden auch in der 2. Liga unser Konzept nicht grundlegend ändern, der Spaß an der Sportart Hockey soll weiterhin im Vordergrund stehen”, will Lemmen in Liga zwei lediglich die eine oder andere Ergänzung vom “Mutterverein” MHC einbauen. Und vielleicht kommt dann auch die Taktiktafel zum Einsatz, die Lemmen in dieser Saison getrost in der Schublade hatte liegen lassen können. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Erst einmal feierte die “MHC-Filiale” in den extra angefertigten Aufstiegstrikots mit der Aufschrift “Steiler Aufstieg” die Nacht hindurch. leo

"Steiler Aufstieg" - die Damen des Feudenheimer HC begannen in der 2. Verbandsliga und sind in kürzester Zeit nun in der 2. Bundesliga angelangt.     Foto: Sörli Binder

 

 

 
23. April 2024
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