Hockey Nachrichten

Münchens Stadtrat gibt Grünes Licht für Hockey-Leistungszentrum des BHV

Für 11,9 Mio Euro entsteht ein Kunstrasenplatz und eine Dreifeldhalle beim MSC

10.07.2015 - Mit der Münchner Stadtratssitzung am Mittwoch hat sich für Klaus Sender, den Vizepräsidenten des Bayerischen Hockey-Verbandes, ein gut neun Jahre dauerndes Kapitel geschlossen. Im Rathaus wurde einstimmig beschlossen, dass die seit 2008 wegen baulicher Mängel in der Dachkonstruktion gesperrte Vereinshalle des Münchner SC abgerissen wird und dort für 11,9 Millionen Euro ein Hockey-Leistungszentrum des BHV entstehen wird. Der MSC verzichtet dafür auf das Erbpachtgrundstück zugunsten des Verbandes. Eine Dreifeld-Hockeyhalle wird dort in der nächsten Zeit entstehen sowie auf einem angrenzenden ungenutzten Naturrasenplatz ein neues Kunstrasenfeld.

Auf dem Plan (oben) kann man nachvollziehen, wo auf der MSC-Anlage der neue Kunstrasenplatz und die Dreifeld-Hockeyhalle des BHV-Leistungszentrums entstehen sollen.

 

„Es begann alles eigentlich schon mit dem tragischen Unglück 2006 in der Eissporthalle in Bad Reichenhall“, erinnert sich Klaus Sender, der langjähriges MSC-Mitglied ist. „Wir haben unsere Halle, die von ähnlicher Bauart war, überprüfen lassen, und es wurde Mängel festgestellt, die eine Fortführung des Spielbetriebs unmöglich machten.“ In der Folge musste der Bundesligist bis heute seinen Spiel- und Trainingsbetrieb großteils in der Allacher Halle stattfinden lassen. Das Hallengebäude auf der eigenen Anlage, inklusive Zweifeld-Tennishalle und Fitnessstudio begann zu verrotten. Für eine Sanierung wäre der Eigenanteil für den MSC nicht finanzierbar gewesen.

„Gemeinsam mit dem Sportamtsleiter haben wir die Idee entwickelt, die jetzt umgesetzt wird“, so Klaus Sender. Als Architekt war auch der Zweite Vorsitzende des Michael Nahr beteiligt. Es hört sich beeindruckend an, was nun entstehen soll. Eine auch für den Bundesliga-Spielbetrieb geeignete große Halle mit 200 Sitzplätzen wird gebaut. Zusätzlich wird die anliegende kleine Tennishalle komplett entkernt, so dass Platz sein wird für zwei Hallenhockey-Felder, auf denen Spiele von der Oberliga abwärts ausgetragen werden können.

Letztlich hatte das Projekt die Unterstützung aller Fraktionen im Münchner Rathaus. Durch einen Zusatzantrag der Grünen wird auch noch eine Solarstromanlage auf dem Dach implementiert. Neben dem Leistungszentrum des Bayerischen Hockeys wird hier auch der DHB-Stützpunkt Nachwuchsleistungssport angesiedelt sein. „Und was ich besonders schön finde“, ergänzt Sender, „ist, dass in direkter Nähe auch gerade eine neue Eliteschule des Sports im Bau ist.“ Der BHV hat sich bei dieser Schule angemeldet und damit für bayerische Auswahlspieler die Vorraussetzungen zum Übertritt auf diese Schule geschaffen. In Abstimmung mit dem OSP Bayern wird das Hockeytraining der Eliteschule im Leistungszentrum stattfinden.

Zwar wird der Münchner SC – auf dessen Anlage das neue Leistungszentrum entsteht – später in der Nutzung die größten Vorteile dadurch haben, aber auch alle anderen Münchner Hockeyclubs hatten den Antrag im Rathaus unterstützt. Es gibt eine Kooperationsvereinbarung hinsichtlich der Nutzung der Anlage, die alle Vereine unterschrieben haben. Der BHV gründet für den Betrieb der Anlage eine gemeinnützige GmbH. An dieser Gesellschaft können sich alle Münchner Vereine beteiligen.

Insgesamt wird sich damit die bislang sehr schwierige Hallensituation in der Landeshauptstadt deutlich verbessern. Klaus Sender hofft, dass im Dezember mit dem Abriss der alten Halle begonnen werden kann, was aber in München natürlich auch von der Witterung abhängt. Dann könnte bereits 2016 das neue Landesleistungszentrum tatsächlich Gestalt annehmen.

 
23. April 2024
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