Hockey Nachrichten

Sabine Hahn will Kinder zum Lesen und zum Hockeyspielen 'abholen'

Der erste Band der "Hockey-Kids" ist ab sofort erhältlich

 

05.12.2014 - Vor ein paar Wochen haben wir bei hockey.de das Buchprojekt "Die Hockeykids" der Frankfurter Autorin Sabine Hahn vorgestellt. Nun ist der erste Band frisch aus der Druckerei im Handel erhältlich. Für uns der Anlass, mit der Autorin, die selbst Mutter eines hockeyspielenden Sohnes ist, ein Interview über die Entstehungsgeschichte des Projektes zu führen und sie näher vorzustellen.

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Frau Hahn, Sie bringen ein Kinderbuch heraus, dessen Helden nicht die allgegenwärtigen Fußballer sind, sondern Hockeyspieler. Wie kommt es dazu?

Sabine Hahn: "Ja, die Frage scheint auf den ersten Blick nicht ganz unberechtigt, wenn man sich die große Zahl der Jungen und Mädchen ansieht, die eher Fußball-interessiert ist und Hockey nur als Eishockey kennt. Doch auf den zweiten Blick hin ist genau das der Grund gewesen, mich an das Projekt der 'Hockey-Kids' zu setzen: Um auf diesen so fairen und attraktiven Sport aufmerksam zu machen, viele neue Hockey-begeisterte Kinder zu gewinnen und natürlich, um den unzähligen kleinen Hockey-Spielern endlich ihre eigene bunte Kinderbuch-Reihe zu schenken, die es bisher leider noch nicht gab: Für Jungen und Mädchen gleichermaßen und für ein Alter geschrieben, in welchem sich die Interessen für eine bestimmte Sportart so langsam entwickeln. Auf die Idee zu dieser Kinderbuch-Reihe kam ich durch meinen Sohn, der bereits seit mehreren Jahren Hockey spielt und dem ich eben genau so ein Buch gewünscht hätte, um ihm das Lesen etwas schmackhaft zu machen. Gerade Jungen müssen, was das Lesen betrifft, bei ihren Interessen 'abgeholt' werden. Das erleichtert ihnen den Zugang zur Lektüre. Da es aber außer Sachbüchern nichts für Grundschüler gab, kam hier das erste Mal der Gedanke einer eigenen Buchreihe auf. Als ich schließlich Chris Faust über die Schul-AG meines Sohnes kennenlernte, gab dieser mir mit seiner ansteckenden Hockey-Begeisterung den letzten Impuls, mein Projekt endlich anzugehen."

 

Angekündigt sind die „Hockey-Kids“ als Serie. Gibt der Sport denn so viel Stoff her?

Sabine Hahn: "Sieht man sich allein die zahlreichen Fußball-Buchreihen an, erübrigt sich diese Frage sehr schnell. Jede Sportart, in der viele Kinder aufeinander treffen und gemeinsam etwas erleben, birgt eine derartige Fülle an Geschichten, mit denen sich gleich mehrere Bücher füllen ließen. Wie ich bereits erklärte, möchte ich mit meinen Hockey-Kids viele Hockey-Fremdlinge ansprechen, die einen Weg zu dieser wunderbaren Sportart finden sollen. Deshalb kann es in meinem Buch, vor allem in Teil eins, nicht einzig nur um Hockey gehen. Grundschüler erleben tagtäglich so viele Dinge in der Schule, streiten sich, lachen miteinander und stellen Fragen. Auf all dies gehe ich in meinem ersten Band der Hockey-Kids ein. So kann sich wirklich jeder Grundschüler, ob nun Mädchen oder Junge, Hockey-Spieler oder nicht, sofort in die Geschichte hineinleben und kommt nach und nach durch das Geschehen unbemerkt zum Hockey."

 

 

An welche Altersgruppe richten sich Ihre „Hockey-Kids“?

Sabine Hahn: "Da ich sehr viel mit Grundschülern arbeite, sie beobachte und diese Lebensphase äußerst faszinierend finde, richtet sich meine Hockey-Kids Reihe an ihr Alter: Von etwa sechs bis circa zehn Jahre. Auch meine Illustrationen, die ich für all meine Kinderbücher selbst anfertige, sprechen mit ihren niedlichen Figuren und bunten Farben dieses Alter an."

 

Sie haben mit dem Frankfurter Trainer Chris Faust einen Berater. Was steuert er zu den Büchern bei?

Sabine Hahn: "Wie anfänglich erwähnt, habe ich ihn durch eine Schul AG kennengelernt. Für mich spiegelt er das in der Hockey-Welt wider, wie ich mich in der Kinderbuchwelt empfinde: Sich rastlos, in ständigem Eifer für das einsetzend, das einem ganz besonders am Herzen liegt. Für ihn ist es der Hockey-Sport, für mich sind es die Geschichten, mit denen ich Kindern Freude schenken und ihnen den Zugang zu Büchern, auch mit Denkanstößen, verschönern möchte. Er war von Anfang an begeistert über die Idee dieser Kinderbuch-Reihe und mit jedem Kapitel, das ich schrieb und ihm zum Lektorieren gab, wuchs unsere Zuversicht, dass etwas ganz Großartiges dabei herauskommen würde. Seine Funktion ist, neben dem Schreiben seines mitreißenden Vorwortes, dabei beratend: Er verbessert Ausdrücke, Fachbegriffe und Illustrations-Darstellungen, damit alles seine fachliche Richtigkeit hat. Da prallen schon mal seine fachlich-korrekte und meine künstlerisch-freie Welt aufeinander, wie zum Beispiel mit den Flutlichtern hinter dem Tor, die es so niemals geben würde, in meiner Illustration aber sehr schön aussehen (lacht). Seine Kritik und Begeisterung motivieren, und wenn ich zuvor sagte, dass ich Grundschüler beobachte, dann gilt das auch für ihn, den ich als Trainer genauso beobachte: Vieles wird von mir registriert, notiert und fließt in irgendeiner Form in mein Buch."

 

Wie kann man sich die Entstehung der drei Charaktere Lena, Lars und Max vorstellen? Erst am Zeichentisch oder erst in textlicher Form?

Sabine Hahn: "Die Entstehung verlief eher von der schriftlichen zur zeichnerischen Form, wobei sich die Äußerlichkeiten der Hauptfiguren während des Schreibens auch parallel entwickelt haben: Die Hockey-Kids hatte ich von Anfang an als Kinderbuch für Jungen und Mädchen geplant, um nicht nur Mädchen anzusprechen. Also überlegte ich, in welcher Konstellation sich meine Hauptfiguren zusammenfinden könnten. Ein Junge und ein Mädchen hätten zu sehr nach einem Liebespaar aussehen können. Deshalb nahm ich noch einen Jungen dazu. Ganz, wie im echten Leben. Da findet sich auch eher mal ein Mädchen zwischen Jungen wieder. Die Charaktere standen für mich spontan sehr schnell fest: Ein zielstrebiges Mädchen, das sich durchsetzen kann, für Gleichberechtigung sorgt, begeistern kann und sehr mitfühlend ist; zwei Jungen, die froh sind, eine so schlaue Freundin zu haben, die gute Ideen hat und mit der sie viel Spaß haben können. Dabei sieht Lena gerne über die Tatsache hinweg, dass sie die beiden Jungen im Kindergarten damals eigentlich eher nervig fand. Wer mag schon mit Sand beworfen werden und eine vollgepinkelte Kindergartentoilette vorfinden!"

 

Und wie viel von Ihren Kindern ist in den Dreien enthalten? Sind die Kinder auch „Berater“ ihrer Mutter?

Sabine Hahn: "Ehrlich gesagt gibt es da keine sichtbaren Parallelen. Meine Kinder und mein Mann sind immer die ersten, die meine Geschichten zu hören bekommen, und geben mir dann ihre Meinungen dazu. Sie sind tatsächlich meine sofortigen "Berater". Und auch wenn mein Sohn Hockey spielt und ich ihn natürlich während des Spiels mit seiner Mannschaft beobachte, sind meine Charaktere so anders, dass sich darin keines meiner Kinder wiederfindet. Außerdem ist meine Tochter leidenschaftliche Synchronschwimmerin, da kann es nun wirklich keine Zusammenhänge geben. Einzig bei Lena, der weiblichen Hauptfigur, fällt mir hin und wieder auf, wie sich meine eigenen Gedanken mit ihren vermischen. Ich glaube, sie trägt sehr viel von mir und meiner Freude am Hockey in sich, auch wenn ich erst als Ü40-Anfängerin zum Hockey gekommen bin. Doch Begeisterung ist schließlich keine Altersfrage und ich schreibe mit meinem kleinen Wissen ja kein Sachbuch."

 

Das Erscheinen des Buches ist erst seit wenigen Wochen bekannt. Wie war die Resonanz, die Sie erhalten haben aus Hockeykreisen? Und gab es andere, die gesagt haben: Warum Hockey?

Sabine Hahn: "Als mein Verlag, der Casimir-Verlag, Anfang Juli diesen Sommers die Leseprobe freischaltete und ich meine Homepage und die Facebook-Seite einrichtete, hätte ich nie mit einer so großen Freude gerechnet. Innerhalb eines Tages waren es über Hundert Facebook-Fans und es kamen noch weitere Dreihundert dazu. Täglich werden es mehr... und das völlig ohne Sponsoring und Budget, denn das habe ich als Kinderbuchautorin, wie man sich denken kann, nun wirklich nicht. Deshalb freut es mich ganz besonders, dass einzig durch die Kraft meiner Illustrationen, durch meine Einfälle und die Leseprobe der Hockey-Kids so unzählige liebe Menschen auf mich zu kommen und mir sagen, wie schön sie es finden, dass sich endlich jemand an ein solches Projekt gemacht hat. Das motiviert mich und bekräftigt mich, genau so weiter zu machen. Die Hockey-Welt hat mich als Hockey-begeisterte Kinderbuchautorin so unglaublich herzlich aufgenommen! Dankeschön! Bisher gab es auch noch niemand, der mich gefragt hat, warum ich ausgerechnet über Hockey schreibe. Wahrscheinlich spüren alle rings um mich herum meine Freude an diesem Sport und letztlich gibt es seit Monaten für mich kein anderes Thema."

 

Der erste Band ist nun erschienen. Wie geht es weiter mit den „Hockey-Kids“?

Sabine Hahn: "Wie es mit den Hockey-Kids weitergeht, ist eine spannende Sache! Bevor ich mich an den zweiten Band setze, der in meinem Kopf schon verfasst ist, und los schreibe, stehen so viele großartige Dinge mit ihnen an, auf die ich mich sehr freue: So werde ich im Januar den Kunstunterricht zweier Schulklassen einer Grundschule "übernehmen", indem ich mit ihnen die Rohbögen meiner Hockey-Kids zu individuellen Büchern binde und gestalte. Das freut mich als gelernte Buchbinderin ganz besonders. Im Februar wird die Hallenhockey-WM in Leipzig stattfinden, zu der ich ebenfalls mit meinen Hockey-Kids anreisen werde, um dort Lesungen zu halten und vor Ort viel Spaß mit den Kindern zu haben. Auch Chris Faust, als Trainer der tschechischen Teams, und die österreichische Nationalspielerin Corinna Zerbs werden an diesem Turnier teilnehmen und wir freuen uns auf unser Treffen dort! Dann erwartet mich im März 2015 die Leipziger Buchmesse. Hier wird es am 14. März eine ganz besondere Lesung der Hockey-Kids mit mir geben, die ab Februar im Programm der Messe einzusehen ist... Eine wunderbare Zeit steht also allen Hockey-interessierten Kindern bevor, die sich darauf freuen dürfen, ihre drei kleinen Helden Lena, Max und Lars vielleicht irgendwo einmal kennenzulernen. Gelegenheiten dazu wird es viele geben... Ich freue mich auf alle, die dabei sind!"

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28. März 2024
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