Seniorenhockey

 

Ü60 Regio Cup: Jetzt ist es schon Brauchtum

Der Osten holte sich bei der dritten Auflage in Mannheim zum ersten Mal den Titel

 

09.04.2015 - Wenn etwas zum zweiten Mal stattfindet, ist es Tradition. Und bei der dritten Auflage ist es schon Brauchtum. Meint man zumindest in Köln, und auch der Spiritus Rector des “Ü60 Regio Cup”, Thomas Rochlitz (Lüneburg), zeigte sich angesichts der erneut angestiegenen Teilnehmerfrequenz bei der dritten Austragung dieses Seniorenwettbewerbs auf der Anlage des Mannheimer HC höchst zufrieden.

 

Zumal ihm auch Eberhard Tippelt (Berlin) gleich vier blankgeputzte Pokale für die beteiligten Regionalmannschaften Nord, Ost, Süd und West überlassen hatte, auf die nun rückwirkend die jeweiligen Platzierungen seit der Premiere 2013 beim Club Raffelberg Duisburg sowie der Fortsetzung im vergangenen Jahr beim SSC Jena verewigt werden können. Sie sind somit nun auch äußeres Zeichen für die Namensgebung der zweitägigen Veranstaltung, in die dieses Mal eine Trainingsmaßnahme der Ü60- und Ü65-Nationalmannschaft eingebettet war.

Thomas Rochlitz (hier bei der Siegerehrung) hatte in Mannheim alles im Blick.

 

Bei der Mitgliederversammlung des “Team Germany Ü60” im Dezember 2012 war Rochlitz als Development Manager ins Präsidium der Dachorganisation der Ü60-, Ü65- und Ü70-Nationalmannschaften des Deutschen Hockey-Bundes mit dem Zuständigkeitsbereich für Mitgliedergewinnung und nationalen Spielbetrieb gewählt worden und hatte damals den Regio Cup initiiert. Gleichzeitig waren damals mit Werner Beese (Nord), Thomas Reggelin (Ost), Hans-Joachim Heinz (Süd) und Gerd Schürfeld (West) vier sogenannte Regionalbeauftragte gewählt worden, die in ihrem jeweiligen Verbreitungsgebiet für den Regio Cup werben sollten. Die neue Veranstaltung sollte als Ergänzung zu den Trainingsmaßnahmen der verschiedenen Seniorennationalmannschaften dienen, zusätzlich neue Mitglieder in dieser Altersklasse akquirieren und letztlich ein erster Schritt hin zum Ziel, mittelfristig einen nationalen Spielverkehr im Seniorenbereich zu installieren, sein. Denn Deutschland, das sich zu Beginn von Welt- und Europameisterschaften in diesem Altersbereich als Titelhamster präsentierte, ist aufgrund eines zu geringen Spielerpotenzials und mangelnder Wettkampfmöglichkeiten mittlerweile hinter die “großen Drei” Australien, England und Niederlande zurückgefallen und droht den Anschluss an die führenden Nationen zu verlieren.

Zwar ist ein nationaler Spielverkehr weiterhin nicht in Sicht – der DHB verweist in diesem Zusammenhang auf die Hoheit der einzelnen Landesverbände –, doch eine bekannte Redensart sagt, dass sich das Eichhörnchen mühsam ernährt und eine andere, dass die Hoffnung zuletzt stirbt. Und in diesem Sinne wertete Rochlitz den Umstand, dass in Mannheim erstmalig jedes Regionalteam vollzählig antreten konnte und nicht wie bei den beiden ersten Auflagen auf Gastspieler der Heimmannschaft angewiesen war, als großen Erfolg. Auch wenn es größtenteils bekannte Gesichter waren, die an den beiden Turniertagen die Schläger kreuzten. “Der Regio Cup hat sich etabliert”, dankte er in diesem Zusammenhang gleichzeitig den Verantwortlichen des MHC um Geschäftsstellenleiter Eike Voß dafür, dass das "Team Germany Ü60" sich mittlerweile schon als Stammgast auf der großzügigen Anlage fühlen darf. Auch wenn einige Akteure angesichts der etwas kälteren Temperaturen lieber in der komfortablen Traglufthalle gespielt hätten, doch die war eine Woche zuvor bereits wieder abgebaut und winterfest verpackt worden. "Doch das Geläuf ist das gleiche", wurden die Skeptiker gleich wieder versöhnlich gestimmt. Beim gemeinsamen Abendessen im Clubhaus bestand dann auch Gelegenheit zur wichtigen “dritten Halbzeit”, und bei einer anschließenden Informationsveranstaltung konnten schon einmal erste Eindrücke vom Ort der Weltmeisterschaft im Jahr 2016, dem australischen Newcastle, gesammelt werden.

Und gespielt - natürlich nach den seit 1. April gültigen neuen Regeln (Kommentar eines Teilnehmers: "Aber Einrollen wurde nicht wieder eingeführt, oder?") - wurde natürlich auch noch. Bei den Kurzspielen jeder gegen jeden setzte sich am Ende der Osten mit drei Siegen souverän durch.
Titelverteidiger West wurde Zweiter vor dem punktgleichen Norden, der Süden erwies sich letztlich als guter Gastgeber und beendete das Turnier auf dem vierten Platz. Damit gab es nach Nord (2013) und West (2014) zum dritten Mal einen anderen Sieger. Die einzelnen Ergebnisse: Ost - West 1:0, - Nord 3:0, - Süd 3:0; West - Nord 1:1, - Süd 2:1, Nord - Süd 2:0. Alle Partien verliefen in durchweg harmonischer Atmosphäre – man kennt sich eben schon lange - engagiert und fair, die Schiedsrichter mussten keine einzige Karte zeigen. Neben den üblichen kleineren Verletzungen wie Prellungen und Zerrungen musste glücklicherweise nur ein Akteur wegen einer Platzwunde am Ohr das Krankenhaus aufsuchen, doch auch er konnte am Ende Entwarnung geben.

Die Regionalbeauftragten Gerd Schürfeld (West), Hans-Joachim Heinz (Süd), Werner Beese (Nord) und in Vertretung von Thomas Reggelin (Ost) Thomas Zapp (v.l.) mit den Pokalen.

 

Im kommenden Jahr wird der 4. Regio Cup vom Norden ausgerichtet werden, der Termin eine Woche vor Ostern wird durch die WM, die in diesem Zeitfenster angesetzt ist, wohl nicht zu halten sein. Rochlitz tendiert daher eher zum Sommer und bittet bereits jetzt Interessenten der Jahrgänge 1958 und älter, sich per E-Mail bei ihm (Th.Rochlitz@gmx.de) oder einem der vier Regionalbeauftragten Beese (wernerbeese@googlemail.com), Reggelin (pr@prp-consulting.de), Heinz (hans-joachim.heinz@freenet.de) und Schürfeld (schuerfeld@medien-druck-service.de) zu melden. Eine große Hilfe wäre es auch, wenn die Vereine dem genannten Personenkreis eine Namensliste von Mitgliedern oder früheren Vereinsspielern im entsprechenden Alter übermitteln könnten. Auf diese Weise wäre dann nach und nach eine Bestandsaufnahme der in Frage kommenden Spieler und somit eine Vergrößerung der Spielerdecke möglich.   leo

 

 

 
16. April 2024
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