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Routinier Alex Otte: Jetzt geht es erst richtig los!

Der älteste Spieler im deutschen Team hat noch viel vor im Hallenhockey

 

29.01.2015 - Mit 32 Jahren ist er der „Oldie“ im WM-Team der deutschen Herren, doch die Hallenhockey-Weltmeisterschaften 2015 in Leipzig sind erst das zweite Turnier überhaupt, bei dem Alexander Otte das Trikot mit dem Bundesadler überstreifen darf. Im Jahr 2008 im russischen Jekaterinburg allerdings war er Teil des Teams, das erstmals nicht den Hallen-EM-Titel für Deutschland holen konnte. Ein interessantes Interview mit einem der erfolgreichsten Torjäger der Hallenhockey-Bundesliga der letzten Jahre.

 

Alexander, wie sehr wurmt es Dich noch, bei der EM 2008 erstmals nicht den Titel mit dem deutschen Team geholt zu haben?

Wir waren ja damals zum ersten Mal eine Truppe, die ausschließlich aus Hallen-Spezialisten zusammengestellt war. Dafür lief das Turnier bis zum Finale eigentlich insgesamt sogar sehr souverän. Auch ich selbst war mit meiner Leistung damals sehr zufrieden. Wir hatten dann zwar nicht unseren besten Tag im Finale, aber es gab da noch andere Faktoren, die zu dem Endergebnis geführt hatten. Von daher hielt sich die Enttäuschung sogar eher in Grenzen. Es stand ja damals die Frage im Raum, ob man künftig einen separaten Hallen-Nationalkader aufstellen soll, aber spätestens nach dem nächsten EM-Turnier, als das deutsche Team nur auf Rang fünf landete, wurde der Gedanke wieder verworfen.

 

So kommst Du nun mit 32 Jahren erst zu Deinem zweiten Turnier als deutscher Hockey-Nationalspieler. Das könnte ja vielleicht auch das letzte sein. Da ist die Motivation, diesmal den Titel zu holen, doch sicher besonders groß.

Ich freue mich sehr, doch ich hoffe auch, dass es noch nicht das letzte Turnier für mich ist. Eher sehe ich diese WM als Startschuss, noch mal anzugreifen im Hallenhockey. Bei mir ging das mit der athletischen Entwicklung eher spät los. Von daher bin ich jetzt quasi auf meinem zeitlich verschobenen körperlichen Höhepunkt. Bis 38 will ich auf diesem Niveau noch spielen.

 

Du giltst als echter Hallenspezialist, hast schon 2008 zwölf Tore in fünf Spielen geschossen und bist quasi der Torschütze vom Dienst beim Großflottbeker THGC. Wie ist Deine Rolle im WM-Team?

Ich sehe mich gar nicht als reinen Hallenspieler, auch wenn ich wohl tatsächlich in der Halle besser spiele als auf dem Feld. Ich will natürlich auch bei der WM für Tore sorgen, aber da hat man als Stürmer auch noch einige andere Aufgaben.

 

Du bist ja neben Deiner aktiven Laufbahn auch schon seit mehreren Jahren als erfolgreicher Trainer aktiv. Hilft Dir das mitunter, auch als Spieler besser zu werden?

Gute Frage! Ich denke, ich habe sogar sehr davon profitiert. Mit diesem anderen Blickwinkel habe ich bei mir selbst Schwächen aufdecken und sicher die letzten 20 Prozent Leistungsfähigkeit aus mir herausholen können. Ich bin überzeugt, dass ich bei dieser WM dabei bin, habe ich auch der Tatsache zu verdanken, dass ich seit vier Jahren als Trainer im Hockey arbeite.

 

Jetzt bist Du zwar der älteste Spieler im Team für Leipzig, aber zugleich auch ein Spieler, der im Nationaltrikot bislang eher selten zu sehen war. Ist man in diesem Team dann eher einer der Neulinge oder der Routinier, zu dem die Jungen kommen, um sich Tipps zu holen?

Das ist schwer zu sagen. Das ist schon ein Wechsel zwischen diesen beiden Rollen. Ich bin ja kein unerfahrener Spieler. Ich bin vielleicht sogar der, der in dieser Mannschaft die meisten Hallen-Spiele absolviert hat, schon aufgrund meines Alters. Außerdem kenne ich die meisten Spieler aus der Bundesliga sehr gut. Daher bin ich wohl kein echter Neuling. Wenn ich jemandem helfen kann mit meiner Erfahrung, dann mache ich das gern.

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29. März 2024
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