Jugendhockey

 

Kritische Töne über Leistungsdichte im Mädchenbereich

Nachlese zum U15-Länderpokal im Berliner Horst-Korber-Sportzentrum

 

15.12.2014 - Der U15-Länderpokal Halle ist aus Sicht des Deutschen Hockey-Bundes natürlich auch eine wichtige Sichtungsmaßnahme, da hier aus allen Landesverbänden die besten Nachwuchsspielerinnen und -spieler vorstellig werden. Ebenso wird der Rhein-Pfalz-Pokal (Jungen) und der Berlin-Pokal (Mädchen) genutzt, um Schiedsrichter zu sichten und zu fördern. Hockey.de hat sich mit den Bundestrainern Valentin Altenburg und Marc Haller sowie SRA-Mitglied Andreas Knechten über ihre Erkenntnisse vom Turnier 2014 im Berliner Horst-Korber-Sportzentrum unterhalten.

Die in Berlin eingesetzten Nachwuchsschiedsrichter/innen im Gruppenbild.

 

Die Sichtung im männlichen Bereich nahm Valentin Altenburg zusammen mit U16-Trainer Mathias Becher vor. Vor Turnierbeginn wagte sich Altenburg an einem Tipp zu den Platzierungen der ersten vier Plätze: Sieger Berlin, dahinter Bayern, West und Baden-Württemberg in der genannten Reihenfolge. Die letztlich ermittelten Positionen unterschieden sich zwar von der Altenburg-Prognose, doch immerhin hatte der Bundestrainer alle vier Halbfinalisten richtig vorhergesehen. Zu 50 Prozent lag der U21-Nationalcoach richtig, was die beiden Aufsteiger in die obere Gruppe für das kommende Jahr anging. Mitteldeutschland schaffte es, wie von Altenburg erwartet. Allerdings machte Rheinland-Pfalz/Saar der Prognose "Bremen" des Bundestrainers mit dem 7:1 im entscheidenden Spiel einen Strich durch die Rechnung. "Enge Halbfinals und einem verdienten Turniersieger aus West" beobachtete Valentin Altenburg. "Das WHV-Team hat sich im Turnier am deutlichsten gesteigert. Tolles Endspiel!" Spielerisch erfreuliche Leistungen notierte sich der DHB-Beobachter auch von den Teams aus Mitteldeutschland, Bremen und Bayern.

Folgende Spieler haben nach Ansicht von Valentin Altenburg am Wochenende besonders überzeugen Können: Fedor Bock, Tino Volkert (beide Berlin), Finn Duetz, Laurens Halfmann (beide WHV), Jon Mechtold, Josip Anzeneder, Justus Weigand (alle Bayern), Hannes Müller, Jakob Schönfeld, Eddy Bolze (alle Mitteldeutschland), Maximilian Kloss Bremen), Tim Schwieren und Benedikt Schwarzhaupt (beide Hamburg). Bei den Torhütern hob der Bundestrainer Lukas Lange (Berlin), Alexander Stadler (Baden-Württemberg) und Gustav Neumeister (Bayern) hervor.

Deutlich kritischer als der Kollege für den männlichen Bereich sah Marc Haller den Verlauf des Berlin-Pokals. "Einzelne Spiele waren richtig gut, wie das Halbfinale Niedersachsen gegen Baden-Württemberg, aber die wenigsten Partien waren auch wirklich eng und spannend", sagte der Juniorinnen-Bundestrainer. Die Talentdichte im weiblichen Bereich sei "im Durchschnitt zu dünn", so Haller über eine "ernüchternd geringe Zahl an Toptalenten". Letztlich sei der Zieleinlauf mit West als Sieger vor dem jungen Überraschungsteam Niedersachsen und Baden-Württemberg "sportlich genau richtig" gewesen. Sehr verdient hat sich nach Ansicht Hallers Bremen den Aufstieg in die obere Gruppe. Dass ein traditionell starker Verband wie Hamburg ins Relegationsspiel gezwungen wurde, hat nach Ansicht des Beobachters damit zu tun, dass bis zu acht Leistungsträgerinnen aufgrund von Auslandsaufenthalten gefehlt haben. "Da werden dann auch in einem so großen Verband wie Hamburg Lücken sichtbar", sagte Haller.

Was den Auftritt der Nachwuchsschiedsrichter/innen angeht, stand die Einschätzung von Marc Haller für den Berlin-Pokal ("Mit den Schirileistungen war ich gar nicht zufrieden") im Gegensatz zum Lehrgangsfazit von Jugend-SRA-Mitglied Andreas Knechten. Dies liest sich wie folgt:  

"Im Rahmen einer Aus- und Weiterbildungsmaßnahme unter der Leitung von Gaby Schmitz war der DHB Jugend-SRA mit 22 Schiedsrichtern und 9 Beobachtern in Berlin vertreten. Von den 22 Schiedsrichtern wurden 15 Schiedsrichter(innen) neu aus den Landesverbänden gemeldet, die restlichen 7 Schiedsrichter kamen aus dem DHB-Jugendkader und leiteten die 60 Spiele am Wochenende. Gaby Schmitz erfreute sich besonders an dem hohen Anteil an neuen weiblichen Schiedsrichtern: „Hier ernten wir gerade die ersten Früchte aus unserem Förderkader „Talentcoaching für Frauenpower“. Wie gut unsere weiblicher Nachwuchs ist, konnte man im Finale der Mädchen sehen. Hier haben Teresa Lipsky und Alexandra Polex eine klasse Leistung gezeigt. Aber auch die anderen Schiedsrichter haben durch die Bank weg überzeugt, was man auch an dem fairen und friedvollen Miteinander zwischen Trainern, Spielern und Schiedsrichtern sehen konnte. Schlussendlich können wir 12 neue Schiedsrichter im Jugendkader begrüßen und damit bin ich mehr als zufrieden. Bedauerlich ist nur, dass wiedermal einige Landesverbände ihrer Verpflichtung nicht nachgekommen sind und keinen Schiedsrichter gemeldet haben. Ein besonderer Dank gilt dem Berliner Hockeyverband für die tolle Organisation, aber auch dem Berliner SRA, die uns tatkräftig bei der Durchführung des Lehrgangs unterstützt haben."

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16. April 2024
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