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Wolfgang Hillmann: Suchen Projekttrainer, der Potenzial des Teams bis Rio optimal entfaltet

Interview mit dem DHB-Präsidenten zum Abschied von Markus Weise

11.11.2015 - Am Tag nach der Verkündung des Abschieds von Herren-Bundestrainer Markus Weise zu Mitte November nimmt DHB-Präsident Wolfgang Hillmann im Interview Stellung. Er geht dabei auf das Verhältnis zum Deutschen Fußball-Bund, den zukünftigen Arbeitgeber des dreifachen Olympiasieger-Trainers, ebenso ein wie auf die Frage, wie und wann ein Nachfolger für den 53-Jährigen präsentiert werden könne.

Herr Hillmann, der Abschied von Markus Weise zum DFB hat medial große Wellen geschlagen. Haben Sie das so erwartet?

Hillmann: „Selbstverständlich! Wenn der Gold-Garant der letzten drei Olympischen Spiele eine Spitzensportart, die in erster Linie an olympischen Erfolgen gemessen wird, verlässt, ist das allein schon eine Riesen-Schlagzeile! Wenn er dann auch noch in den Fußball geht, verstärkt das die Aufmerksamkeit noch um mehrere Potenzen.“

Jetzt werden Sie in den Medien mit einer scharfen Kritik am kommunikativen Vorgehen des DFB zitiert! Was genau werfen Sie der Fußball-Verbandsführung vor?

Hillmann: „Was ich formuliert habe, ist, dass ich mir wünsche – sollte es irgendwann noch einmal Interesse an einem unserer Trainer geben – dass es dann von Präsidiumsseite ein frühes Signal an unser Präsidium gibt! Das ist dann von den Medien extrem aufgebauscht worden! Tatsächlich war der Abstimmungsprozess durch den DHB-Vizepräsidenten Prof. Dr. Remo Laschet am Ende mit den DFB-Verantwortlichen für dieses Bereich, im Speziellen Oliver Bierhoff und Helmut Sandrock, einwandfrei und sehr kollegial. Er hat mit Unterstützung von Rechtsanwalt Dr. Stefan Seitz, dem Präsidenten von RW Köln, dem ich auch dafür herzlich danke, für die Zukunft eine partnerschaftliche Kooperation mit dem DFB auf verschiedenen Ebenen verabredet. Und wenn die so verläuft und umgesetzt wird, wie die letzten Gespräche waren, ist das ein guter Ansatz für die Zukunft!“

Hätte es keine Chance gegeben, Markus Weise zumindest bis zu Olympia zu halten?

Hillmann: „Natürlich hätten wir uns stur stellen und auf die Erfüllung des Vertrages pochen können, aber das ist ja nicht realistisch! Markus hat für den Hockeysport so viel getan, dass sich doch alle für ihn freuen, diese Karrierechance nun zu bekommen! Das hat er einfach verdient! Deshalb bedauern wir das aber natürlich trotzdem und wissen auch, dass es nicht einfach wird, diese Lücke zu füllen!“

Wie geht es denn jetzt weiter bei der Herren-Nationalmannschaft in Bezug auf die Trainerfrage?

Hillmann: „Die zuständige Vizepräsidentin Leistungssport Britta Becker-Kerner und der Sportdirektor Heino Knuf erstellen mit Hochdruck eine Entscheidungsvorlage für das Präsidium. Gesucht wird ein Projekttrainer, der das Potenzial dieser Mannschaft gemeinsam mit dem erfahrenen Staff für die Olympischen Spiele optimal entfaltet. Spätestens Anfang nächster Woche, mit etwas Glück auch schon Ende dieser Woche, wird das Präsidium abstimmen.“

 
20. April 2024
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