Schiedsrichter News

„Das Talentcoaching für Frauenpower“

Der neue Förderkader für weibliche Jugendschiedsrichter ist komplett

 

07.07.2014 - „Die gewünschte Anzahl von 15 Bewerberinnen für unseren Förderkader 'Das Talentcoaching für Frauenpower' ist erreicht und wird vermutlich noch übertroffen werden“, mit diesen erfreulichen Einleitungsworten stellte Gaby Schmitz ihrem DHB-Jugendschiedsrichterausschuss die nun fast abgeschlossene Planung zu ihrem vom Bund subventionierten Förderkader für weibliche Schiedsrichter vor. „Ziel“ heißt eine Initiative vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus Mitteln des Kinder- und Jugendplanes des Bundes (KJP), wo die „Entwicklung jungen Engagements im Sport“ gefördert werden soll.

In diesem Rahmen hat sich der DHB auch um Fördergelder beworben und wird diese „ziel“gerichtet in die Förderung weiblicher Schiedsrichter innerhalb unserer Hockeyfamilie einsetzen. „Unter zehn Prozent ist die Frauenquote bei unseren Bundesligaschiedsrichtern, bei den letzten Olympischen Spielen haben wir (der DHB) keine weibliche Schiedsrichterin gestellt und sind international insgesamt auch eher unterrepräsentiert vertreten. Außerdem ist aus meiner Sicht nicht erstrebenswert, die Damen-Bundesliga fast ausschließlich von Männern pfeifen zu lassen. Hier müssen wir dringend was tuen“, lautet die Forderung von Gaby Schmitz, die gleichzeitig Vorsitzende des Jugend SRA des DHB ist.

„Mit der zielgerichteten Einsetzung der Fördergelder machen wir zumindest einen Schritt in die richtige Richtung und versuchen vorerst quantitativ die Zahl der Schiedsrichterinnen zu erhöhen und im Rahmen unseres Projektes die Teilnehmerinnen qualitativ nach vorne zu bringen.“ Über verschiedene Medien, u.a. die Facebookseite des DHB-JSRA, wurde das Projekt öffentlich gemacht und nun hat sich „eine erfreuliche Anzahl von möglichen Kandidaten“ gefunden, die sich Rahmen eines Elternhockeyturniers im September im Warsteiner Hockeypark zum ersten Mal treffen werden.

Hier plant Gaby Schmitz zusammen mit Petra Müller vom DHB-JSRA die Kandidatinnen auf ihre zukünftige Rolle als Schiedsrichterinnen vorzubereiten. „Interessant war, dass mich die Bewerberinnen zumeist direkt angeschrieben haben und nicht über die Landesverbände gemeldet wurden. Das zeigt aber auch, dass wir innerhalb der deutschen Hockeyfamilie das Potenzial haben, es aber scheinbar nicht vernünftig generieren können.“

Neben Teambuildingmaßnahmen, Erfahrungsaustausch und den Wünschen der Teilnehmer, werden auch die Spiele des Elternhockeyturniers in Mönchengladbach gepfiffen, wobei die Teilnehmer dabei aktiv durch das Team um Gaby Schmitz gecoacht und unterstützt werden. „Man muss ihnen Mut geben und zeitgleich zeigen, dass Schiedsrichtern kein Hexenwerk ist. Dafür ist ein Elternhockeyturnier genau das richtige Turnier, da hier Fehler eher verziehen werden, als bei Jugendspielen, wo die Eltern übermotiviert neben dem Platz stehen und die Entscheidungen der Schiedsrichterinnen kritisch beäugen.“

Schmitz plant neben dem Turnier im September einen weiteren Lehrgang in der Halle, hier können sich Vereine und Verbände gerne bei ihr (gschmitz@deutscher-hockey-bund.de) melden, wenn sie ein passendes Turnier in der Halle haben. Und wenn man Gaby Schmitz nach ihrem „Ziel“ in der Initiative „Ziel“ befragt: „Wenn wir zwei Drittel der Teilnehmerinnen in den DHB Nachwuchskader bringen könnten, also zehn, und es davon fünf in die Bundesliga schaffen, dann könnte es eine davon nach Tokyo 2020 schaffen“ sagt Gaby Schmitz schmunzelnd - wissend, dass dies sicherlich nur ein Traum ist.

(Andreas Knechten)

» zur Facebook-Seite der DHB-Jugendschiedsrichter

 

 
28. März 2024
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