Seniorenhockey

 

Erstmals mit einer M75-Auswahl zur EM

Versammlung von Team Germany 60+ in Hannover vor Start in die Saison 2017

 

07.12.2016 - Die deutschen Hockey-Weltmeister von 2006 standen im Mittelpunkt - dieses Mal aber nicht die Spieler der A-Nationalmannschaft von B wie Biederlack über Emmerling, Fürste, Montag & Co., bis Z wie Zeller, die im September 2006 im Hockeypark in Mönchengladbach die Weltmeisterschaft gewonnen hatten, sondern die Spieler der deutschen M60-Senioren-Nationalmannschaft mit Uli Vos, dem Olympiasieger von München 1972.


Das Team der deutschen Senioren hatte 2006, ebenfalls Mitte September, aber in Leverkusen, im Schatten der A-Weltmeisterschaft und daher selbst von der Hockey-Öffentlichkeit kaum beachtet, überraschend den WM-Titel in der Altersklasse M60 gewinnen können. Dieser, nach den Weltmeisterschaften 2002 in Kuala Lumpur und 2004 in Athen dritte WM-Titel einer deutschen Seniorenmannschaft, ist für die Spieler noch heute ein unvergesslicher Teil in ihrer Hockeylaufbahn, wie die persönlichen Erinnerungen von Uli Brauns zeigen.

» zu den WM-Erinnerungen von Uli Brauns 

Treff zum zehnjährigen Titel-Jubiläum

Die meisten Spieler dieser Mannschaft trafen sich jetzt zum 10-jährigen Jubiläum ihres Erfolgs im Rahmen der diesjährigen Spielerversammlung des „Team Germany 60+“ im November beim DTV Hannover. Das Team Germany 60+ bietet allen Spielern ab 60 Jahren die Möglichkeit, weiterhin unter Gleichaltrigen in den international üblichen Altersklassen, M60, M65, M70 bis M75, sowohl im wettkampf-, wie auch im nur fitnessorientierten Bereich aktiv Hockey zu spielen, auch auf internationaler Ebene. Für die ältesten Aktiven in den deutschen Vereinen sind das zusätzliche, nicht nur attraktive, sondern auch altersgerechte Spielmöglichkeiten, die die Vereine nur selten bieten können, da sie in diesem Alterssegment meistens zu wenige, noch aktive Mitglieder haben.

In der Versammlung, an der knapp 80 Spieler teilnahmen, wurden u. a. für die verschiedenen Altersklassen die Termine und Maßnahmen der kommenden Saison festgelegt, in deren Mittelpunkt die Senioren-Europameisterschaften Ende August 2017 in Glasgow stehen. Die Vertretung der deutschen Senioren unter der Führung von Günther Gudert, durch Wolf Haupt, Thomas Rochlitz, Dr. Hans-Werner Schrader und Manfred Teichelkamp wurde bestätigt und mit Dieter Riehn erweitert.

Geehrt wurde Peter Child. Der 76-Jährige mit britischen Wurzeln, der seit 1970 in München lebt und u.a. dem deutschen Weltmeister-Team von 2002 angehörte, erhielt für seine zehnjährige Präsidentschaft in der WGMA, dem Senioren-Hockey-Weltverband in der FIH, eine weitere Auszeichnung und wurde jetzt zum Ehrenmitglied des Team Germany 60+ ernannt. Von der FIH, dem Internationalen Hockeyverband, hatte er bereits 2014 das „Diploma of Merit“ verliehen bekommen und vom DHB 2015 die goldene Ehrennadel.

Mit mindestens fünf Teams zur Senioren-EM 2017 nach Glasgow

Bei den Berichten erregte eine ungewöhnliche Ankündigung des Sportmanagers Dr. Schrader aus Hamburg die besondere Aufmerksamkeit der Versammlung. Er kündigte an, dass Deutschland bei den Hockey-Europameisterschaften der Senioren 2017 in Glasgow nicht nur mit mindestens fünf Teams, sondern zum ersten Mal in seiner Geschichte auch mit einer M75-Mannschaft an den Start gehen wird, darunter einige M60-Weltmeister von 2006.

In Deutschland wird es also erstmals eine komplette Hockey-Mannschaft geben, deren Spieler älter als 75 Jahre sind. Damit kann jetzt auch im DHB gezeigt werden, dass sich Hockey zu einer Lifetime-Sportart entwickelt hat, wie von der FIH 2014 proklamiert.

International sind im Hockey M75-Mannschaften keine Seltenheit mehr, so dass die deutsche Vertretung immer wieder auch auf ihre alten Sportsfreunde aus England, Australien und den Niederlanden treffen wird. Gleichwohl ist diese Entwicklung für den Bereich des DOSB wohl ziemlich einzigartig. Da sich ähnliche Entwicklungen in anderen Mannschaftssportarten nicht einmal abzeichnen, kann Hockey-Deutschland damit wohl einen besonderen Deutschen Rekord für sich verbuchen.

Praktische Betätigung bei herbstlichen Temperaturen

Da man davon ausgehen konnte, dass sich aktive Hockeyspieler gleich welchen Alters selbst bei Versammlungen für eine gewisse Zeit um ihre Schläger und um den Ball kümmern müssen, wurden in Hannover auch Möglichkeiten zur praktischen Betätigung eingeplant. Es fanden nicht nur einige Spiele untereinander, sondern auch gegen die z.T. noch erheblich jüngeren „Senioren aus dem Großraum Hannover“ statt - trotz der nicht ganz feldhockeytypischen Temperaturen, aber ohne gesundheitliche Folgeerscheinungen.

Dem DHC Hannover, dem DSV Hannover 78 und dem DTV Hannover soll an dieser Stelle auch noch einmal für die Überlassung ihrer Hockeyplätze gedankt werden, dem DTV darüber hinaus auch für die Möglichkeit, sein Clubhaus für die Spielerversammlung nutzen zu dürfen.     HW

 

 

 
28. März 2024
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