Hockey Nachrichten

 

Hilft die Selbstverpflichtung oder bedarf es mehr?

Neues zum Thema "Vereinswechsel Jugendlicher" / Workshop am Freitag in Heilbronn

 

04.05.2015 - Das Thema „Vereinswechsel Jugendlicher“ bewegt seit vielen Jahren die Gemüter in den Vereinen, den Landesverbänden und im DHB. Die „Rostocker Erklärung“ vom Bundesjugendtag 2011 in Rostock und deren kontinuierliche Weiterentwicklung durch die seither aktive Arbeitsgruppe (AG) standen nun auf dem Bundesjugendtag 2015 in Edenkoben erneut auf der Tagesordnung. Auch jetzt am Wochenende beim DHB-Bundestag in Heilbronn wird das Thema in einem Workshop aufgegriffen.

 

Die in Edenkoben von Götz Stumpf (Foto) engagiert vorgetragene und von Bernd Monsau ergänzte Einführung löste eine erfreulich intensive und konstruktive Diskussion unter allen Teilnehmern aus. Wie hilfreich eine solch breite Diskussion sein kann, zeigte sich an der von Susanne Timm (Jugendwartin im Westdeutschen Hockey-Verband WHV) erläuterten neuen Idee einer „Selbstverpflichtung“, die eine obligatorische Einbeziehung der Landestrainer bei geplanten Vereinswechseln vorsieht. Abschließend konnten einige Beschlüsse verabschiedet werden, die von der in Edenkoben zur neuen Bundesjugendwartin gewählten Marie-Theres Gnauert noch einmal zusammengefasst wurden:

  • Frühzeitige offene Kommunikation zwischen den Spielern, Eltern und beiden Vereinen soll erreicht werden
  • WHV lässt Landesverbänden ausgearbeitete Verpflichtungserklärung zukommen
  • Alle Verbände sollen ab neuer Feldsaison entweder das Wechselprotokoll oder eine wie vom WHV vorgestellte Verpflichtungserklärung anwenden
  • Beim Bundesjugendrat 2016 soll weiterführende Entscheidung getroffen werden
  • Der Leitfaden zum Wechselprotokoll soll von der AG „Rostocker Erklärung“ überarbeitet werden

Ein von der AG erarbeiteter und auf dem Bundesjugendtag ausgegebener Fragebogen (mit 25 Rückmeldungen) konnte inzwischen von der AG ausgewertet werden. Daraus ergibt sich unter anderem, dass  

  1. Alle an dem Thema weiterarbeiten wollen
  2. (Fast) Alle das inzwischen erprobte Wechselprotokoll eingeführt wissen wollen
  3. Eine Mehrheit der Landesverbände eine DHB-weit einheitliche verbindliche Regelung in der Spielordnung wünscht

Die AG kommt darüber hinaus in einer ersten Bewertung der qualitativen (reine „Freiwilligkeit“ reicht derzeit für eine spürbare Verbesserung nicht) und quantitativen Entwicklung (etwa 800 Wechsel jährlich) zu der Einschätzung, dass für Kaderspieler eine „Selbstverpflichtung“ das geeignete Instrument sein kann, für sonstige Wechsel (das ist die Mehrzahl der Fälle!) die Verankerung in der DHB-Spielordnung notwendig scheint. Die hierzu bisher spürbare Zurückhaltung seitens des zuständigen Ausschusses (dessen Vorsitzender Christian Deckenbrock betont, dass er die Idee eines Wechselprotokolls grundsätzlich für sinnvoll hält, die bisherigen Vorschläge hinsichtlich einer Spielordnungsbestimmung aber für nicht umsetzbar einschätzt) betrachtet die AG auch als Ansporn für intensive Überzeugungsarbeit auf allen Ebenen.

Für den DHB stehen insbesondere drei Ziele im Vordergrund:

  1. Förderung der Kommunikation zwischen Vereinen, Spielern, Trainern, Eltern und den Landesverbänden
  2. Förderung einer optimalen Entwicklung der Top-Talente
  3. Unterstützung der Landesverbände bei der Sicherstellung eines möglichst breiten Wettbewerbs in den Jugendligen der Verbände

Sowohl Marie-Theres Gnauert als auch der bisherige Bundesjugendwart und designierte DHB-Präsident Wolfgang Hillmann haben (nicht nur) in Edenkoben ihre Unterstützung im weiteren Prozess bekräftigt und die Landesverbände aufgerufen, konkrete Umsetzungsschritte mit Beginn der laufenden Feldsaison einzuleiten.

Vor diesem Hintergrund freut sich die AG, auf dem Bundestag in Heilbronn am Freitag, 8. Mai, ab 15.30 Uhr einen Workshop unter der Überschrift „Verdammt! Schon wieder eine(r) weg! Dann bin ich auch mal weg!“ anbieten zu können. Nach den guten Erfahrungen von Edenkoben soll auch in Heilbronn eine breite Meinungsbildung erreicht werden, um dann die richtigen Beschlüsse zu fassen. Der Workshop wird zum einerseits die bisherige Entwicklung (Daten und Fakten) und den aktuellen Stand der Diskussion (nicht nur in Edenkoben) aufarbeiten, andererseits Lösungsansätze anbieten und die Zusammenarbeit zwischen kleinen und großen Vereinen sowie den Landesverbänden einfordern.
Die AG ruft die Teilnehmer des Bundestages auf, die Chance zur Mitwirkung an einer strategischen Neuausrichtung auf dem Sektor der systematischen leistungssportlichen Talententwicklung im DHB und Stärkung der sogenannten „kleinen Vereine“ intensiv zu nutzen.

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19. April 2024
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