Hessenschild und Franz-Schmitz-Pokal
Vorrunden und Endrunden

 

18.+19. Juni
1.+2. Oktober

2011


Licht und Schatten wechselten sich ab

Die sportlichen Beobachter Marc Herbert und Jamilon Mülders und ihr Endrunden-Fazit

03.10.2011 - Die sportlichen Beobachter des Deutschen Hockey-Bundes zogen ein doch unterschiedliches Fazit der Jugend-Pokalendrunde 2011 in Nürnberg. Während Marc Herbert für die weibliche Seite „insgesamt ziemlich zufrieden“ mit den gezeigten Leistungen der sechs Mädchen-Auswahlmannschaften war, zeigte sich Jamilon Mülders „überwiegend unzufrieden“ mit dem „eher mäßigen Niveau“ des Jungen-Wettbewerbs.

 

Marc Herbert, Chefbundestrainer für den weiblichen Nachwuchs, fand die Nürnberg-Endrunde des Hessenschildes „deutlich besser“ als die Leistungen der Vorjahres-Endrunde und der Vorrunde 2011. „Auch wenn es hier und da ein paar Ausreißer nach unten gab, so hat man in allen Spielen erkannt, dass die Mädchen ihre Spiele gewinnen wollten und nicht bloß an das Vermeiden von Niederlagen dachten“, sah Herbert eine Einstellung, die sich in viel Engagement und Leidenschaft niederschlug und so für „viel höheres Spieltempo als zuletzt“ sorgte.
Mit Hamburg und West seien „die beiden stärksten und konstantesten Mannschaften“ im Finale gewesen. Herbert attestierte dem Hamburger Team im Endspiel eine „taktisch clevere Leistung“, die den WHV selten richtig zur Entfaltung kommen ließ. Nach verdienter 2:0-Führung der Hanseatinnen sei der Anschlusstreffer für West einfach zu spät gekommen.
Berlin hatte das Pech, in der Dreier-Vorrunde mit den beiden späteren Finalisten zu stecken. In der anderen Gruppe, da war der Bundestrainer überzeugt, hätte die starke BHV-Auswahl sehr wahrscheinlich das Halbfinale erreicht. Lob erteilte Marc Herbert ausdrücklich auch an Bayern („gute Entwicklung in den letzten Jahren“), das sehr unglücklich im Halbfinale gegen Hamburg verloren habe.
Den Länderpokal als „sehr wichtige Sichtungsmaßnahme“ nutzte Marc Herbert natürlich auch, einzelne Spielerinnen unter die Lupe zu nehmen. Die Eindrücke aus den Landessichtungen seien dabei sowohl unter- als auch überboten worden. „Es ist immer wieder interessant zu beobachten, welche Unterschiede in Trainings- und Wettkampfsituationen auftreten“, so der DHB-Coach. Gefallen haben ihm die Spielerinnen des in diesem Jahr jüngeren Länderpokal-Jahrgangs 1997. „Da  sind ein paar sehr starke dabei, die sich jetzt in der Zentralsichtung beweisen können“, freut sich Herbert über die Maßnahme Ende Oktober in Köln. Nach der Auswertung der Pokalendrunde soll die Nominierung für den Lehrgang erfolgen.
Für den Franz-Schmitz-Pokal der Jungen merkte Jamilon Mülders an, dass der Westdeutsche Hockey-Verband als absolut verdienter Sieger der Endrunde herausgegangen sei. „Aber das alles überstrahlende Team, wie es der WHV noch beim letzten Hallenpokal war, habe ich in Nürnberg nicht gesehen. Der West-Stern hat ein paar Kratzer abbekommen.“ Der Cheftrainer des männlichen Nachwuchsbereiches spielte auf die erste Halbzeit des Gruppenspiels gegen Berlin an, als der WHV „eine blutige Nase bekommen“ habe. Und auch im Endspiel hätte es nach wenigen Minuten gut und gerne 0:2 für Hamburg heißen können, das beste Chancen fahrlässig ausließ. „Dann hat sich das WHV-Team entschieden, das Spiel ernst zu nehmen und Gas zu geben. Und bald wurde es eine klare Sache“, so Mülders über das 4:1 des Pokal-Rekordgewinners.
Der Bundestrainer sprach von einer Drei-Klassen-Gesellschaft. Ganz oben die unangefochtenen Westler (Mülders: „Von deren mit Nationalspielern gespickten Truppe haben sich in Nürnberg aber bestimmt nicht alle ein Bein ausgerissen, was sie sich sogar folgenlos erlauben konnten“), dann dahinter Baden-Württemberg und Berlin, beide noch vor Finalist Hamburg („dass man mit nur drei echten Aktivposten ins Endspiel kommen kann, ist schon erstaunlich“). Rheinland-Pfalz/Saar und Hessen fand Mülders zu recht auf den hinteren Rängen.
Verbandsübergreifend war der Bundestrainer unzufrieden mit dem, was ihm die beteiligten Mannschaften in Sachen Spielaufbau, gruppentaktisches Abwehrverhalten und Strafecken (hier vor allem die Defensive, aber auch bei der Ausführung) in Nürnberg boten. Von den Kaderspielern konnten viele (aber bestimmt nicht alle) ihr bekanntes Leistungspotenzial bestätigen. Erfreut zeigte sich Jamilon Mülders, dass er immerhin fünf Namen ins berühmte Bundestrainer-Notizbuch schreiben konnte, die sich bislang nicht über die Landessichtungen oder andere Maßnahmen für höhere Aufgaben empfahlen. Es sind dies Timo Leichenich (WHV), Max Schlüter, Philip Schmid (beide Hamburg), Lukas Schildknecht und Moritz Lohstötter (beide Hessen).

 

 

 

 
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