Freitag, 13. August - Sonntag, 29. August

Athen 2004

Deutsche Achterbahnfahrt bis auf den Gipfel des Olymp

Deutschlands Hockeydamen bejubeln 2004 in Athen die erste olympische Goldmedaille der Verbandsgeschichte. Copyright: Wolfgang Sternberger

Deutschlands Hockeydamen bejubeln ihre erste olympische Goldmedaille der Verbandsgeschichte

 

Logo der Olympischen Sommerspiele 2004 Athen © IOC

Deutschland Hockey-Olympiasieger in Athen 2004 – das stand bei ganz vielen, national wie international, auf dem Tippzettel. Eine Hockey-Goldmedaille für den Deutschen Hockey-Bund ist es in der griechischen Hauptstadt dann auch geworden, und doch waren am Ende alle Prognosen auf den Kopf gestellt. Nicht die favorisierten deutschen Herren, sondern die Damen schwangen sich als krasser Außenseiter auf den Gipfel des Olymp.

Der Weg zum Gold glich einer Achterbahnfahrt. Nach drei Gruppenspielen mit zwei Niederlagen stand das deutsche Team dicht vor dem Abgrund. Der Negativtrend der vergangenen Jahre, als Deutschlands Damen von 2001 an drei Mal in Folge nicht für die Champions Trophy qualifiziert waren und sich auf Platz sieben der Weltrangliste eingependelt hatten, schien sich in Athen zu bestätigen. Doch dann die wundersame Wende: 3:2-Sieg gegen Korea und dank holländischer Schützenhilfe doch noch im Halbfinale. Dort eine grandiose Abwehrleistung (0:0) gegen China, das im Siebenmeterschießen bezwungen wurde. Eine nochmalige Steigerung bot das Finale gegen die Niederlande. Im Vorrundenduell noch mit 1:4 untergegangen, legte die deutsche Mannschaft im Endspiel einen Traumstart hin, führte durch Treffer von Anke Kühn und Franzi Gude nach 20 Minuten mit 2:0. Der hohe Favorit tobte, brachte aber gegen das Spiel ihres Lebens machende Deutsche nur noch einen einzigen Treffer zustande. Mit 2:1 wurde ein sportliches Märchen wahr. Gut zehn Millionen Fernsehzuschauer in der Heimat erlebten die überraschendste Goldmedaille der deutschen Olympia-Delegation.


In der hochschäumenden Emotion des ungeahnten Damen-Triumphs ging die Bronzemedaille für die deutschen Herren fast ein wenig unter. Dabei war die Freude auf männlicher Seite nach dem dramatisch mit 4:3 in der Verlängerung gewonnenen Platzierungsspiel gegen Spanien riesig. Noch keiner der beteiligten deutschen Spieler hatte bislang eine olympische Medaille gewonnen, und für viele unter ihnen stellte Athen als Abschluss ihrer internationalen Karriere die letzte Chance dar.

Als Weltmeister 2002 und Europameister 2003 war die deutsche Mannschaft in Athen an den Start gegangen. Beim Olympiaauftritt fehlte die spielerische Souveränität, die das Team gerade beim ersten WM-Gewinn ausgezeichnet hatte. Bis zur letzten Minute musste um den Halbfinaleinzug in einer allerdings auch äußerst starken Vorrundengruppe gekämpft werden. Ein verhältnismäßig schwache Leistung im Halbfinale gegen die Niederlande (2:3) beendete dann alle Gold-Träume der Mannschaft von Bernhard Peters. Ein drittes medaillenloses olympisches Turnier sollte es dann aber doch nicht werden.

Der mögliche Gold-Hattrick nach ihren Titelgewinnen in Atlanta und Sydney blieb den Holländern verwehrt. Im Endspiel gewann Australien verdientermaßen mit 2:1 nach Verlängerung. Starstürmer Jamie Dwyer schoss das erste Golden Goal der olympischen Hockeygeschichte und erlöste alle australischen Hockeyfans, die nach Jahrzehnten des regelmäßigen Scheiterns kaum mehr an den ersten Olympiasieg der australischen Herren zu glauben wagten.

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