100 Jahre DHB:

100 Geschichten aus 100 Jahren DHB

23. April 1933:

Der DHB im 3. Reich

Die Ergreifung und Ausdehnung der Macht durch die Nazionalsozialisten in Deutschland macht auch vor dem Sport nicht Halt. Sämtliche demokratisch gewachsenen Strukturen der deutschen Sportorganisationen und -verbände werden vom Nazi-Regime binnen kürzester Zeit brachial aufgehoben und der von Hitler angeordneten „Gleichschaltung“ unterstellt. Auch dem Hockeysport bleibt das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte nicht erspart. Wenige Monate bevor der Deutsche Hockey-Bund in seiner bisherigen Organisationsform aufgelöst wird und alle Rechte dem Reichssportkommissar übertragen werden (Oktober 1933), fasst das DHB-Präsidium auf Geheiß der politischen Machthaber einen Beschluss zur Ausgrenzung von „nichtarischen und marxistischen Persönlichkeiten“ sowie der Arbeitersportbewegung. In einer Verlautbarung im DHB-Organ Deutsche Hockey-Zeitung heißt es wörtlich:

„Das Präsidium hat folgendes beschlossen:
1. Die Aufnahme von Vereinen oder Abteilung der ehemaligen Zentralkommission für Arbeitersport und Körperpflege und einzelner Mitglieder dieser Organisationen ist grundsätzlich abzulehnen.
2. Entsprechend seiner Einstellung zu der von der Regierung der nationalen Erhebung geforderten Gleichschaltung auch der Turn- und Sportverbände hält das Präsidium des DHB die Tätigkeit von  nichtarischen und marxistischen Persönlichkeiten in der Leitung der Verbände und Vereine für untragbar. Wegen der Frage der Mitgliedschaft solcher Personen erwartet das Bundespräsidium die in Aussicht gestellte allgemeine Regelung. - Berlin, den 23. April 1933“

23. April 1983:

Fusion der Welthockeyverbände IFWHA und FIH

Im Rahmen der Damen-Weltmeisterschaft in Kuala Lumpur/Malaysia beschließt der ausschließlich dem weiblichen Geschlecht vorbehaltene Hockeyweltverband IFWHA (International Federation of Women's Hockey Associations) seine Auflösung zum 23. April 1983, dem Schlusstag der WM. Die der IFWHA angehörenden nationalen Verbände beschließen gleichzeitig ihren Übertritt zur FIH. Die Federation Internationale de Hockey ist damit von 1983 an die einzige weltweit operierende Dachorganisation des Hockeysports. Fast sechs Jahrzehnte lang haben FIH (1924 gegründet; für Männer und Frauen sich zuständig fühlend) und IFWHA (1927 auf britische Initiative entstanden) nebeneinander existiert und sich das Leben gegenseitig nicht immer einfach gemacht, wie beispielsweise getrennt von einander laufende Damen-WM-Turniere zeigen. Viele große Verbände  sind Mitglied in beiden Organisationen, auch der DHB fährt bis zuletzt auf beiden Gleisen. Spätestens als das Damenhockey Anfang der 70er Jahre vor allem auf Drängen der langjährigen DHB-Damenwartin Bärbel Kolbenschlag (zwischen 1963 und 1967 auch einzige deutsche IFWHA-Präsidentin) auf die olympische Bühne zu drängen beginnt und einen gleichen Status wie das seit 1908 zum olympischen Programm gehörende Herrenhockey einfordert, hat das uneinheitliche Auftreten an der Spitze keine Zukunft mehr. Das IOC gestattet zwar zunächst einen „Supreme Court“, dem hochrangige Vertreter von FIH und IFWHA angehörten, doch auf Dauer muss Hockey unter ein Dach. Die gemeinsam von FIH und IFWHA veranstaltete Weltmeisterschaft in Malaysia ist wie ein sportliches Hochzeitsfest.

 
29. März
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