18. Januar 1986:

Deutschland verliert zwei Spitzenleute

Schrecklicher Verlust für das deutsche Hockey: Jugend-Bundestrainer Günter Köppen (52) und Junioren-Nationalspieler Carsten Lätzsch (19) verunglücken nach einem Verkehrsunfall bei der Fahrt zu einem Bundesligaspiel tödlich. Bei Glatteis und Schneetreiben kommt der Pkw von Köppen auf der Transitstrecke durch das DDR-Gebiet in der Nähe von Magdeburg von der Fahrbahn ab und prallt mit einem entgegenkommenden Lastwagen zusammen. Der Rest der Braunschweiger Mannschaft war mit einem Kleinbus schon vorgefahren und ahnt nichts (die Zeiten der immerwährenden Erreichbarkeit mittels Handy ist noch einige Jahre entfernt) vom tragischen Unglück des BTHC-Trainers und des jungen Stürmers. Erst nach Spielende in Berlin und während der Rückreise bekommt die Braunschweiger Bundesligatruppe über Nachfragen bei der Polizei die Todes-Nachricht übermittelt.

Studienrat Günter Köppen (Foto links) war ein überaus erfolgreicher Hockeytrainer. Jahrelang engagierte er sich für den leistungssportlichen Nachwuchsaufbau bei seinem Braunschweiger THC, wurde auch A-Jugend-Bundestrainer beim DHB. Die Früchte für jahrelanges Bemühen erntete Köppen in Form von drei Jugend-DM-Titeln für BTHC-Teams und dem Bundesligaaufstieg der fast nur aus der eigenen Jugend hervorgehenden Braunschweiger Herrenmannschaft. Köppen brachte viele Talente heraus (u.a. Olympiasieger-Torwart Michael Knauth), und eines der größten war zweifelsohne Carsten Lätzsch (Foto rechts). Er galt als eines der hoffnungsvollsten deutschen Hockeytalente seiner Zeit, wurde mit 17 Jahren bereits Junioren-Europameister 1984.

Ein kleiner Trost: Auch nach dem Tod von Günter Köppen und Carsten Lätzsch spielen beide Familiennamen weiterhin eine Rolle im deutschen Hockey. Köppens Sohn Ulrich kommt 1987 in die Nationalmannschaft (zwei Länderspiele 1987) und wird später Bundesligatrainer beim Crefelder HTC, Carstens sechs Jahre jüngere Schwester Heike entwickelt sich in den 90er Jahren zu einer der erfolgreichsten deutschen Nationalspielerinnen, deren Karriere mit 250 Länderspielen durch den Olympiasieg 2004 gekrönt und beendet wird.