Internationale Verbände

FIH-Präsident Leandro Negre.

Fédération Internationale de Hockey

FIH: Stolz auf 100 Jahre Hockey als olympische Disziplin 

Da der Sportart Hockey nach seinen ersten olympischen Auftritten 1908 und 1920 der Zugang zum Programm der Olympischen Sommerspiele 1924 verweigert wurde, weil es eine internationale Vereinigung der hockey-betreibenden Verbände nicht gab, initiierte der Franzose Paul Léautey in Paris noch im gleichen Jahr die Gründung der Fédération Internationale de Hockey sur Gazon (FIHG). Das G für „sur gazon“ (auf Rasen) wurde 1965 aus dem Namen gestrichen. Seitdem ist der Hockeyweltverband als FIH bekannt. Sieben Nationen gehörten zu den Gründungsmitgliedern: Österreich, Belgien, Tschechoslowakei, Frankreich, Ungarn, Spanien und die Schweiz.

Obwohl sich die FIH von Beginn für beide Geschlechter zuständig erklärte, gründete sich schon 1927 ein eigenständiger Weltverband für Damenhockey, die International Federation of Woman´s Hockey Associations (IFWHA). Als weltweit einziger Frauen-Weltsportverband hielt sich die britisch dominierte IFWHA über ein halbes Jahrhundert. Erst im April 1983 kam es zur Vereinigung beider Verbände unter dem Dach der FIH.

Deutschland trat 1928 im Vorfeld der Olympischen Spiele von Amsterdam der FIH bei, ebenso Indien als erstes nicht-europäisches Land. Der Deutsche Hockey-Bund gehörte sowohl der FIH als auch der IFWHA an. Der Deutsche Hockey-Sportverband der DDR war von 1956 bis zu seiner Auflösung 1990 Mitglied der FIH.

1964 zählte die FIH 50 Mitgliedsverbände, heute sind es 118 nationale Verbände sowie fünf Kontinentalverbände. 2006 verlagerte die FIH ihren Sitz von Brüssel nach Lausanne/Schweiz, ganz in die Nähe der Hauptverwaltung des Internationalen Olympischen Komitees.

Die FIH führt Weltmeisterschaften seit 1971 für Herren durch, 1974 (Damen), 1979 (Junioren U21) und 1989 (Juniorinnen U21) begannen weitere WM-Veranstaltungen, die im vierjährigen Rhythmus ausgetragen werden. 2003 folgte die WM-Premiere im Hallenhockey (Damen und Herren). Als FIH-Events zählen auch die Champions Trophy, das Turnier der weltbesten sechs Mannschaften (seit 1978 Herren, 1987 Damen), die Champions Challenge (seit 2001) und die olympischen Hockeyturniere samt Qualifikationsveranstaltungen. Die internationale Hockeygemeinschaft ist stolz, 2008 auf 100 Jahre Hockey als olympische Disziplin zurückblicken zu können. Damenhockey ist allerdings erst seit 1980 olympisch.

Geführt wurde die FIH von 2001 bis 2008 von der Niederländerin Els van Breda Vriesman als Präsidentin. Die 67-jährige Juristin war auch IOC-Mitglied. Ende November 2008 allerdings setzte sich der bisherige Präsident des Europäischen Hockey-Verbandes, der Spanier Leandro Negre, in Los Angeles beim Welt-Kongress in einer Stichwahl gegen van Breda Vriesman durch und steht seitdem an der Spitze des Weltverbandes. Die wichtigsten Entscheidungen werden im Executive Board getroffen. Diesem 16-köpfigen FIH-Gremium gehört mit Dr. Michael Green auch ein Deutscher an.

» www.fih.ch

Die FIH-Präsidenten:

1924 – 26 Paul Léautey (Frankreich)
1926 – 32 F. Reichel (Frankreich)  
1932 – 36 M. Bellin du Coteau (Frankreich)  
1936 – 45 Georg Evers (Deutschland)  
1945 – 66 J. L. Quarles van Ufford (Niederlande)  
1966 – 83 Réné G. Frank (Belgien)  
1983 – 96 Etienne Glichitch (Frankreich)  
1996 – 01 Juan A. Calzado (Spanien)  
2001 - 08 Els van Breda Vriesman (Niederlande)  
seit 2008 Leandro Negre (Spanien)  
 
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