Halle 03/04

Bundesliga - Damen

Halbfinale - Samstag, 7. Februar 2004

TSV 1846 Mannheim - RTHC Leverkusen   6:4   (4:1)

Schiedsrichter:   Pape | R.Peters


Das Spielprotokoll steht (noch) nicht zur Verfügung!


Voll auf die Tube gedrückt

Wer in Punkto Tempo, Spannung und Dramatik im ersten Halbfinale zu kurz gekommen war, dem dürfte das zweite Vorschlussrundenspiel wesentlich besser gefallen haben. "Solch ein schnelles Spiel habe ich die ganze Saison über nicht gesehen. Beide Teams drückten voll auf die Tube", charakterisierte Tribünenbeobachter Berti Rauth die Partie. Mit viel Risiko versuchten sowohl Mannheim als auch Leverkusen den Gegner zu überrumpeln, mindestens aber zu Fehler zu zwingen. Dem Südligisten gelang das auf jeden Fall eine Halbzeit lang besser, weil das eigene Spiel auch etwas variabler gestaltet wurde. Fanny Rinne mal hinten im Dreieraufbau, mal ganz vorne in der Spitze – Leverkusen wusste darauf nicht immer eine Antwort. Und der Unterschied war auch die Torhüterin. Während TSV-Keeperin Mössner mehrfach Glanzparaden bot, hatte ihr Gegenüber Walter zumindest zwei sehr unglückliche Szenen. So beim Mannheimer 1:0 (4.), als der RTHC-Torfrau der Ball durch die Beine rollte und Schulz-Linkholt per Abstauber vollendete, und später mit einem ähnlichen Beinschuss beim 3:1 (20.) durch Halling. Sekunden zuvor hatte Rinne mit einem Ablenker das 2:1 gemacht.

Weil neben der starken Mössner noch Rinne zweimal bei Ecken auf der Linie parierte, beschränkte sich Leverkusens Torausbeute vor der Pause auf den glücklichen Eckenhoppler von Hinsken zum 1:1. Ebenso nur ein Eckentor gelang Mannheim in der letzten Minute der ersten Hälfte durch Halling zum 4:1-Pausenstand. "Wir waren klar besser in der ersten Hälfte. Wenn wir unsere Ecken reinmachen, wären wir noch weiter weg gewesen", trauerte Carlos Gomez. Dem TSV-Trainer war klar, "dass die anderen nach der Pause nochmal kommen werden."

Gomez, der Prophet. Leverkusen schien zu Beginn der zweiten Hälfte den Dreh plötzlich herausgefunden zu haben. Die ersten beiden Ecken wurden durch Beermann (schöne Variante zurück zum Hereingeber) und Achtmann (direkt) zum 3:4-Anschluss genutzt. Gegen das kompromisslose Pressing des Gegners fand Mannheim in dieser Phase kein vernünftiges Mittel. Und der mögliche Lohn fiel den Westdeutschen jetzt wie reife Früchte vor die Füße. Aber was Hartmann, Bahn oder auch andere aus den besten Chancen machten, "war einfach zu wenig. Da muss trotz einer starken gegnerischen Torhüterin viel mehr bei herausspringen", ärgerte sich RTHC-Coach Andreas Höppner über das entscheidende Manko.

Mannheim befreite sich mit einem Eckentor zum 5:3 (48.) aus der kritischen Umklammerung. Rinnes Ball in den Winkel gab dem Team in dem Maße wieder Sicherheit zurück, wie auf der anderen Seite die Aktionen wieder an Präzision nachließen. Bei Leverkusen stockte das schön anzuschauende Kombinationsspiel. Die einschleichenden technischen Fehler schienen weniger Kraftsache als Ausdruck der Verzweiflung über die zuvor zahlreich vergebenen Chancen.

Und so war Mannheim jetzt dem 6:3 durch Halling, Malacarne und Rinne (dreimal pariert von Walter) näher als Leverkusen dem Anschluss. Erst als der RTHC alles auf eine Karte setzte und fünf Minuten vor Schluss eine sechste Feldspielerin brachte, kam noch einmal echte Spannung auf. Denn gleich in der ersten Minute der Überzahl gelang Beermann aus spitzem Winkel das 4:5. Doch es sollte das einzige Mal bleiben, dass Leverkusen den Mannheimer Würfel knacken konnte. Auf der anderen Seite verhinderte „Torhüterin“ Bahn gegen Niebler und Rinne mit tollkühnem Einsatz die Entscheidung. Diese fiel dann 17 Sekunden vor Schluss, als Achtmann im Aufbau sich von Scharowsky den Ball abluchsen ließ und Wahl ins leere Tor einschießen konnte.

„Oh, wie ist das schön“, skandierte ohrenbetäubend der völlig losgelöste Mannheimer Anhang. „Die Fans haben eine richtig geile Stimmung gemacht, die uns getragen hat“, sah Claudia Mössner hier einen wichtigen Siegfaktor. Bestimmt noch größer war der Anteil der Mannheimer Torhüterin.

Tore: 1:0 (4.) Schulz-Linkholt, 1:1 (15./E) Hinsken, 2:1 (20.) Rinne, 3:1 (20.) und 4:1 (30./E) Halling, 4:2 (32./E) Beermann, 4:3 (39./E) Achtmann, 5:3 (48./E) Rinne, 5:4 (56.) Beermann, 6:4 (60.) Wahl.

E: 8/7 (2/3). Z: 700. SR: Peters, Pape; sorgten mit vielen ihre Pfiffe für viel Kopfschütteln bei Siegern, Verlierern und Zuschauern.

lim

 
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7./8. Februar 2004

Spielberichte

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Samstag, 7. Februar
GHTC - RüRK   1:7 (0:4)
TSV Ma - RTHC   6:4 (4:1)
Sonntag, 8. Februar
GHTC - RTHC   3:6 (2:2) Spiel um Platz 3
RüRK - TSV Ma   4:3 (3:0) Endspiel
 

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