Nicht mal die Gelbe Karte für ein Stockfoul von Jan Philipp Rabente, der dann noch auf der „Strafbank“ sitzend wegen Meckerns ein weiteres Mal „Gelb“ sah und nun wohl für zwei Spiele gesperrt wird, konnte den Jubel der Mülheimer bremsen nach dem 4:3-Erfolg im Lokalduell beim HTC Schwarz-Weiß Neuss. Kein Wunder, war es doch nicht nur der erste Saisonsieg für die Mülheimer sondern auch der erste seit 1998 auf Neusser Kunstrasen. Da war Trainer Andre Hennig (23) noch Jugendlicher, am Sonntag freute er sich über den geglückten Coup: „Vor allem, wie er zustande gekommen ist.“ Denn seine Schützlinge, die nach einer Viertelstunde nicht unverdient in Führung gegangen, dann aber in Sachen Spielanteile wie in Sachen Tore ins Hintertreffen geraten waren, kämpften sich nach zweimaligem Rückstand zurück in die Partie. „Da hat sich das Mentaltraining vor der Saison doch ausgezahlt“, meinte Hennig. Freilich profitierten die Gäste auch davon, dass die Abwehr der ohne die verletzten Uli Klaus, Marc Brüse und Lukas Blasberg angetretenen Neusser nach dem 3:2-Führungstreffer (55.) in eine Art kollektiven Tiefschlaf fiel. Und im Angriff versiebten die Gastgeber gleich ein Dutzend Tormöglichkeiten und versetzten ihren Trainer in Ratlosigkeit: „Ich weiß nicht, was wir ändern sollen“, fragte sich Carsten Fischbach, „spielerisch haben wir eigentlich alles richtig gemacht.“ Trotzdem will er seinem Manager Horst Busse nicht widersprechen: „Jetzt wird’s eng in Sachen Abstieg.“
Tore: 0:1 (14.) Jan Fleckhaus, 1:1 (23./E) Sebastian Draguhn, 2:1 (33.) Gregor Steins, 2:2 (54.) Felix Meyer, 3:2 (55./E) Christoph Martial, 3:3 (57.) Tim Leusmann, 3:4 (66.) Jan Fleckhaus. SR: Kornemann, Knülle (Wuppertal, St. Augustin). Z: 150. E: 6/1. Gelb: Rabente (Mülheim). Gelb-Rot: Rabente (70./Meckern). -vk
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